BRITPOP UND BEATLESSOUND AUS PFORZHEIM!
Die Band:
Der Sänger Peter Freudenthaler und der Gitarrist Volker Hinkel gründeten 1991 die Band Fools Garden und produzierten eine gleichnamige Promo-CD. Es stießen Thomas Mangold (Bass), Roland Röhl (Keyboard) und Ralf Wochele zu Band. 1093 erschien das Debütalbum „Once In A Blue Moon“. Ein Jahr später gab es den ersten Achtungserfolg, als der Song „Wild Days“ für einen Werbespot ausgewählt wurde. 1995 kam dann der Moment, der das Leben der Gruppe komplett veränderte. Mit dem Song „Lemon Tree“ enterten sie nicht nur die Spitze der deutschen Hitparade, sondern landeten einen weltweiten Hit. Auszeichnungen wie der Bambi, die Goldene Europa oder der Echo folgten. Auch das dazugehörige Album „Dish Of The Day“ erreichte Platz 1 der Charts. Mit den nachfolgenden Alben konnten Fools Garden jedoch nicht mehr an diese Erfolge anknüpfen.
Das Album:
Ein Hit wie „Lemon Tree“ kann Fluch und Segen zugleich sein. Fluch, weil man immer wieder auf diesen einen Song reduziert wird, Segen, weil es dieser Erfolg der Band ermöglicht hat, dass zu machen, was sie möchte. Bezeichnet man Fools Garden als One-Hit-Wonder würde man der schwäbischen Gruppe keinesfalls gerecht werden. Über die Jahre haben sie einige gute Alben vorgelegt, auch wenn diese zumeist unter dem Radar der Öffentlichkeit geflogen sind.
Jetzt melden sich Fools Garden mit „Rise and Fall“ sehr eindrucksvoll zurück. Britpop meets The Beatles könnte man als Leitthese über die vierzehn neuen Songs des mittlerweile zehnten Studioalbums schreiben. Und das ist auf gar keinen Fall ketzerisch gemeint. Insbesondere die Fab Four aus Liverpool haben es den Jungs um Peter Freudenthaler angetan. Es kann ohne Frage als Adelsschlag angesehen werden, wenn man sagt, dass sich Fools Garden hier Schuhe anziehen, die keinesfalls zu groß sind.
Mehr noch. Abwechslung wird durchaus groß geschrieben, auch wenn das Album von eher ruhigeren Nummern dominiert wird. Balladen wie „I Burn“ oder „Marie Marie“ können dabei ebenso überzeugen, wie elektronisch angehauchte Songs wie „Still Running“ oder „Embrace“. Und bei Titeln wie „Boys“ oder „Shame“ würde man sich wünschen, das Fools Garden endlich mal wieder im Radio gespielt würden.
Trackliste:
01 – Prelude
02 – I Burn
03 – New World
04 – Save The World Tomorrow
05 – High Again
06 – Boys
07 – Marie Marie
08 – Boomtown
09 – Course Of Ages
10 – Shame
11 – Still Running
12 – All We Are
13 – Embrace
14 – Rise And Fall
Fazit:
Fools Garden legen mit „Rise And Fall“ einen überaus hörenswerten Longplayer vor. Die Reminiszenzen an die Beatles sind unverkennbar, doch die Band meistert das so gut, dass es eine echte Freude ist, den durchdachten und komplexen Kompositionen zu lauschen. Ein schönes Album, für das man sich einig wenig Zeit, einen guten Whisky und eine Zigarre nehmen sollte und dessen Nachhaltigkeit dann umso mehr begeistert.