GLAUBENSBEKENNTNIS!
Der Sänger:
Als drittjüngstes Mitglied der Musikerfamilie The Kelly Family wurde Michael Patrick „Paddy“ Kelly bekannt. Innerhalb der Band war er der große Mädchenschwarm. Im Alter von 15 Jahren schrieb er mit „An Angel“ einen der bekanntesten Songs der Band, deren musikalischer Leiter er mit 19 Jahren wurde. 2003 veröffentlichte er sein Solodebüt, um sich ein Jahr später komplett aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Fortan lebte er in einem katholischen Kloster und studierte Philosophie und Theologie. Im November 2010 trat er aus gesundheitlichen Gründen wieder aus der Ordensgemeinschaft aus.
Das Album:
Nach eben dieser Auszeit meldete sich Michael Patrick Kelly 2015 mit dem tollen Singer/Songwriteralbum „Human“ zurück. Nur ein gutes Jahr später, legte er ein Album der besonderen Art nach.
„Ruah“ heißt das Werk, in dem Paddy Kelly seine Zeit im Kloster reflektiert. Musik hat ihren Ursprung schon immer im Glauben gehabt. Große Künstler wie Frank Sinatra, Elvis bis hin zu U2 oder Beyonce haben Gospelsongs interpretiert. Und so ist es mit den Erfahrungen, die Michael Patrick Kelly gemacht hat, fast eine logische Konsequenz, dass er jetzt ein Album gemacht hat, dass sich rund um dieses Thema dreht.
Man muss wahrlich nicht gläubig sein, um großen Gefallen an dem zu finden, was Michael Patrick Kelly hier dem Hörer präsentiert. Wie schon auf „Human“ kommt er mit einem Album daher, dass durchweg überzeugt. Schon der sich steigernde Titelsong „Ruah“, der nach einem kurzen „Prologue“ das Album eröffnet, ist eine kleine Offenbarung. Er steigert sich musikalisch so dermaßen, das Anleihen zu Pink Floyd wach werden.
Und von diesen Perlen gibt es einige: Egal ob er die biblische Geschichte des Judas aufgreift („Don’t Judas Me“), ein altes lateinisches Gebet vertont („Salve Regina“) oder gar ins gällische abdriftet („Seinn Aililiù“), Kelly kann durch ungeheure Musikalität und Stimme überzeugen, die hier noch besser zum Ausdruck kommt, als auf seinem Album „Human“. Jeder Song ist eine Perle, die es zu entdecken gilt.
Trackliste:
01 – Prologue
02 – Ruah
03 – I Have Called You
04 – Walt The Line
05 – Don’t Judas Me
06 – Seinn Alililu
07 – Abba! Father!
08 – Holy
09 – O prends mon åme
10 – Agape
11 – Salve Regina
Fazit:
„Roah“ ist definitiv kein Album für den schnellen Musikgenuss zwischendurch. Vielmehr ist es ein getragenes, ruhiges Werk, welches deutlich mehr Aufmerksamkeit verlangt, als Kellys letztes Album „Human“. Dafür wird der Hörer aber mit einer ganz besonderen Musik, ein toller Stimme und einer Atmosphäre belohnt, die begeistert, selbst wenn man sich gläubig ist.