Sabaton – The War To End All Wars

WOZU SIND KRIEGE DA?

Die Band:

Die schwedische Power-Metal-Band Sabaton, deren Name sich von einem Eisenschuh ableitet, der im Mittelalter als Teil einer Rüstung getragen wurde, hat sich in wenigen Jahren von einem Geheimtipp zu einer festen Größe in der Szene etabliert. Musikalisch prägen Keyboardelemente, eingängige Melodien und die raue Stimme von Joakim Brodén den Sound von Sabaton. Textlich dreht sich bei der Band alles um das Thema Krieg oder Kriegsführung. Dabei werden Themen wie der Kampf der finnischen Armee im Winterkrieg ebenso behandelt wie der griechisch-italienische Krieg im Jahr 1941 oder die 7. deutsche Panzerdivision. Die Band legt allerdings größten Wert darauf, dass ihre Texte den Krieg nicht glorifizieren, sondern das sie lediglich Geschichten erzählen.

Das Album:

Seit jeher haben Kritiker das Schaffen von Sabaton und die Kriegsthematik in den Texten mit gemischten Gefühlen gesehen. Dem Erfolg tat dies keinen Abbruch. Im Gegenteil. Die Fangemeinde von Sabaton vergrößerte sich kontinuierlich und führte schließlich bis an die Spitze der deutschen Albumcharts. Dieser erklommen Sie mit dem Vorgänger „The Great War“, das ein Konzeptalbum zum Ersten Weltkrieg war. Jetzt liegt mit „The War To End All Wars“ der Nachfolger vor. Der Veröffentlichungszeitpunkt könnte kaum schlechter gewählt sein, wo die Welt auf die Ukraine schaut und hofft, dass die dortigen Ereignisse nicht vollkommen aus dem Ruder laufen. Und auch die Band hat sich in einem Post bestürzt über die russische Invasion gezeigt.

Daher wollten wir uns hier auf den künstlerischen Aspekt konzentrieren. Da man coronabedingt das Tour-Konzept nicht in Gänze umsetzen konnte, bleiben die Schweden bei der Thematik des Ersten Weltkrieges und legen mit „The War To End All Wars“ ein weiteres Konzeptalbum vor. So werden eine Lawinenkatastrophe („Soldier Of Heaven“), die Schlacht von Doiran („The Valley Of Death“) oder der Weihnachtsfrieden von 1914 („Christmas Truce“) thematisiert. Wirklich Neues findet man hier also nicht, obgleich die Texte nicht plakativ, sondern durchaus lyrisch angegangen ist. Trotzdem fragt man sich, wozu Kriege da sind?

Musikalisch bieten Sabaton ebenfalls die gewohnte Mischung aus sattem Power Metal mit viel Wumms sowie zahlreichen Midtempo-Stampfern. Leider kommen die Songs, nicht so zur Geltung, wie man sich das wünscht. Zu abgedroschen wirkt mittlerweile das Konzept und zu durchschnittlich bleibt das Songmaterial. Ein ums andere Mal ist man bereits beim ersten Hördurchgang geneigt, die Skip-Taste zu benutzen. 

Trackliste:

01 – Sarajevo

02 – Stromtroopers

03 – Dreadnought

04 – The Unkillable Soldier

05 – Soldier Of Heaven

06 – Hellfighters

07 – Race To The Sea

08 – Lady Of The Dark

09 – The Valley Of Death

10 – Christmas Truce

11 – Versailles

Fazit:

Wirklich Freude an „The war To End All Wars“ können eigentlich nur Hardcore-Fans von Sabaton haben. Trotzdem erreichte das Album Platz 1 der Charts. Für mich ein wenig unverständlich, da künstlerisch nicht viel geboten wird. Sabaton waren mit Alben wie „The Art Of War“ oder „Carolus Rex“ deutlich produktiver und kreativer.

Bewertung:

Musik: 3,5

Instrumentalisierung: 5

Stimme: 4

Abwechslung: 3

Hörspaß: 3,5

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