Schöne Lügen von Sandra Brown
Erin O´Shea ist Waise, wurde als Kind adoptiert und hat nun nach langer Suche endlich den Aufenthaltsort ihres Bruders, den sie nie kennengelernt hat, herausgefunden. Als sie vor dem Haus steht, wird sie von einem gutaussehenden, aber sehr unhöflichem Mann empfangen, von dem sich erst nach einer Weile herausstellt, daß es gar nicht ihr Bruder ist, sondern ein FBI-Agent, Lance Barrett, der auf der Suche nach Spuren ihres Bruders ist, der offenbar in der Bank seines Schwiegervaters Geld unterschlagen hat und nun auf der Flucht ist. Er zwingt Erin dazu, im Haus zu bleiben und zu übernachten unter dem Vorwand, daß ihre Identität nicht geklärt ist und sie Mittäterin sein könnte. Erin freundet sich schnell mit ihrer Schwägerin an, die völlig verzweifelt ob der Handlung ihres Mannes ist, aber voll zu diesem steht, auf der anderen Seite aber die Arbeit der FBI-Agenten unterstützt. Erin hingegen fühlt sich sexuell zu Lance hingezogen, findet ihn aber ansonsten anmaßend und abstoßend. Als am nächsten Tag ihre Identität – sie hat eine gut gehende Firma in einer anderen Stadt – geklärt wird, bleibt sie dennoch in San Francisco mit dem Argument, ihre Schwägerin unterstützen und den Verbleib des Bruders, auf dessen Unschuld sie hofft, zu klären. In Wirklichkeit spielt aber auch die gegenseitige Anziehung zu Lance eine Rolle… Immer wieder knistert es zwischen den beiden, wobei sowohl Erin als auch Lance versuchen diese Anziehungskraft zu verleugnen. So machen Erin und ihre Schwägerin Ausflüge, um sich abzulenken, aber auch geraten plötzlich Lance und Erin aneinander.
Die beiden kommen sich näher, schlafen miteinander, aber am nächsten Tag deuten beide die Zeichen des anderen falsch und trennen sich schließlich. Es vergehen einige Monate, als schließlich Lance Erin im Büro ihrer Firma aufsucht, um noch ein paar letzte Dinge zu klären. Wird es zu einem Happy End kommen? Und was hat Erin plötzlich zu verbergen?
Fazit
Ein früher Roman (1982 erschienen) von Sandra Brown, der noch voll im Zeichen „Liebesroman“ steht. Keine Spur der intelligent gemachten und spannenden Handlungen, für die Sandra Brown seit den 90er Jahren steht. Stattdessen eine flache, oft unlogische Handlung mit häufig eingestreuten, aber oft mäßig erotischen, Passagen. Hinzu kommt die typische amerikanische Prüderie, die viele Handlungen aus europäischer Sicht wenig nachvollziehbar macht.
Die Übersetzung durch Elke Iheukumere ist jedoch handwerklich wirklich gut gelungen.
Zur Vervollständigung einer Sandra Brown-Bibliothek oder als oberflächliche Strand-/Reiselektüre zum Weggeben danach geeignet, aber ansonsten nicht unbedingt empfehlenswert. Für Fans von Liebesromanen sicherlich ein Muß, gerade zumal der Roman von Sandra Brown ist.