EIN COMEBACK NACH MAß!
Die Band:
Der Sänger Tim Lambesis und der Schlagzeuger Jordan Mancino gründeten As I Lay Dying im Jahr 2000 in San Diego. Der Bandname stammt vom englischen Originaltitel des William Faulkner Romans „Als ich im Sterben lag“. Ihr erstes Album „Encasing Of Ashes“ wurde noch über ein kleines Label veröffentlicht. Da ihre Bekanntheit stieg, unterschrieben sie einen Vertrag bei Metal Blade Records. Ihr viertes Werk „An Ocean Between Us“ konnte sich dann erstmal weltweit in den Charts platzieren. Von da an galten As I Lay Dying als einer der führenden Metalscore Bands. 2014 bekannte sich Tim Lambesis der Anstiftung zum Mord schuldig und wurde zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Die restlichen Musiker taten sich unterdessen mit Sänger Shane Bay zusammen und gründeten die Band Wovenmar. Im Dezember 2016 wurde er auf Bewährung vorzeitig entlassen und kehrte zu As I Lay Dying zurück.
Das Album:
Getreu dem Motto, das jeder Mensch eine zweite Chance verdient hat, sah man gespannt dem neuen Album der Metalscore-Ikone entgegen. Bereits 2018 gab es mit „My Own Grave“ eine Comebacksingle, in der Tim Lambesis den Mordauftrag an seiner Frau und seine abgetragene Schild versucht zu verarbeiten. „There is No turning back, I can fix what i brocke“, heißt es dort. Und Reue ist auch das, was sich als Leitmotiv durch dieses Album ziert. Man mag zu der Tat stehen, wie man will. Tim Lambesis wurde verurteilt und hat seine Strafe abgesessen.
Musikalisch ist es für den Hörer ein Glücksfall, dass As I Lay Dying wieder zusammengefunden haben, denn „Shaped By Fire“ kommt mit einer solchen Intensität daher, wie man sie selten gehört hat. Schon der Opener „Burn To Emerge“ macht deutlich, was den Hörer in den folgenden fünfundvierzig Minuten erwartet. Satter Metalscore mit heftigem Trash- und Death Metal Einschlag. Gepaart mit einer ungeheuren Eingängigkeit und zwei tollen Stimmen: Tim Lambesis Growlgesang ist gezeichnet von der Pein, die er sich von der Seele singen will. In den Refrains kommt dann der Klargesang von Bassist Josh Gilbert zum Einsatz und gibt einen hervorragenden Kontrastpunkt.
Abwechslung und Experimente sucht man auf „Shaped By Fire“ eher vergeblich. Die Band verlässt sich auf das, was sie kann. Und das ist viel. Das Songmaterial ist ausgereift und die Musiker strotzen so vor Spielfreude, dass keiner der zwölf Songs wirklich überflüssig ist. Das ist mehr als solides Handwerk und ein Album, das auch mehrere Hördurchgänge absolut lohnt.
Trackliste:
01 – Burn To Emerage
02 – Blinded
03 – Shaped By Fire
04 – Undertow
05 – Torn Between
06 – Gatekeeper
07 – Wreckage
08 – My Own Grave
09 – Take What‘s Left
10 – Redifined
11 – Only After We‘ve Fallen
12 – The Toll It Takes
Fazit:
As I Lay Dying legen mit „Shaped Of Fire“ ein tolles Album vor. Nach siebenjähriger Zwangspause hat die Band nichts von ihrer Intensität verloren. Man kann nach dem Hören des Albums absolut verstehen, warum Fans und Kritiker sich einig waren, dass es gut ist, dass diese Band zurück ist. Auch ich werde diesen Longplayer in meiner Playlist behalten.