Stein vom Herzen

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STEIN VOM HERZEN

Der Musiker:

Seit seinem Hit „Dein ist mein ganzes Herz“ zählt Heinz Rudolf Kunze zu den beständigsten deutschsprachigen Musikern. Zwar hat er es nie geschafft Stadien zu füllen, wie die Kollegen Grönemeyer oder Westernhagen, jedoch kann er sich auf eine treue Fangemeinde verlassen, die ihn seit 30 Jahren begleitet. In dieser Zeit hat Heinz Rudolf Kunze einen beachtlichen Output von Studio- und Livealben erschaffen und sich auch als Musicalübersetzter („Miss Saigon“) und Literat („Vor Gebrauch Schütteln“) einen Namen gemacht.

Das Album:

Der streitbare Poet der deutschen Popmusik ist also wieder mit Verstärkung da. Nach dem eher glattpolierten Album „Die Gunst der Stunde“, dem grandiosen Räuberzivil-Album „Hier rein da raus“ und den starken Liveauftritten mit Tobias Künzel von den Prinzen (K.u.K.) war man sehr gespannt, in welche Richtung das neue Album von Herrn Kunze gehen würde. Jetzt liegt „Stein vom Herzen“ vor und selbiger wird sicher bei vielen Fans fallen. Vielleicht beflügelt vom Wechsel der Plattenfirma (von Ariola zu RCA) hat Heinz Rudolf Kunze ein Album aufgenommen, das im Ranking seiner eigenen Diskografie sicher einen Platz im ersten Drittel einnimmt.

Bereits die im Vorfeld ausgekoppelte Single „Hallo Himmel“ knüpft an die Kunze-Zeit Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre an, wo Perlen wie „Finderlohn“ oder „Aller Herren Länder“ zeigten, wie man Mainstream auf anspruchsvolle Weise produzieren kann. Kein Vergleich mit der Single „Hunderttausend Rosen“, die seinerzeit „Die Gunst der Stunde“ ankündigte und Kunze in eine Ecke drängte, in die er unmöglich hinwollte.

Mit dem Opener „Europas Sohn“ zeigt sich Kunze jetzt so ungeschliffen und bissig wie man ihn mag. Zusammen mit seiner Verstärkung Jens Carstens, Zoran Grujovski, Leo Schmidthals und Matthias Ulmer liefert er verspielte, provozierende, verkopfte und trotzdem überaus melodiöse Songs ab. „Küsse unterm Kleid“ oder „Der Clown schreit „Feuer““ stehen wie die Single in der Tradition des „alten“ Kunzes. Aber auch Titel wie „Schämt ihr euch nicht“ oder „Das Leben nehmen“ sind trotz sperrig wirkender Melodie Songs, die in Beine und Kopf gehen.

Heinz Rudolf Kunze war auch immer ein Garant für starke Balladen. Auf diesem Album sind drei Titel vertreten, die absolut in der ersten Liga der deutschen Balladen mitspielen können. „Komm kleine Fee“ ist hierbei die Ballade mit dem geringsten Potential – und ist schon eine Nummer, die weit über dem liegt, was andere Künstler produzieren. Der Titelsong „Stein vom Herzen“ zeigt einmal mehr, welch guter Sänger Kunze ist. Das Balladenhighlight ist aber „Das Glück auf deiner Seite“. Komponiert von Jens Carstens und versehen mit einem Text wie ihn nur Heinz Rudolf Kunze schreiben kann, erzeugt dieser Titel immer wieder Gänsehaut.

Wer das K.u,K.-Album besitzt oder auf den Konzerten war, wird den Song „Wenn du sie siehst“ kennen, der von Kunze im Rahmen dieses Programms bereits präsentiert wurde. Für die Studioversion wurde der Song ein wenig aufgepeppt und rechtfertigt die Tatsache, dass er den Weg auf das Album gefunden hat.

Trackliste:

01 – Europas Sohn

02 – Das Leben nehmen

03 – Hallo Himmel

04 – Der Clown schreit „Feuer“

05 – Komm kleine Fee

06 – Küsse unterm Kleid

07 – Schämt ihr euch nicht

08 – Stein vom Herzen

09 – Die Wahrheit eines Sieges

10 – Weltweit Feuer frei

11 – Das Glück auf deiner Seite

12 – Wenn du sie siehst

13 – Erwarte wenig

14 – Es wird ein gutes Leben

 

Fazit:

Wer die Musik von Heinz Rudolf Kunze mag, wird „Stein vom Herzen“ lieben. Wo andere Künstler belanglos oder austauschbar sind, konzentriert sich Kunze auf das Wesentliche. Musik und Texte bilden auf den 14 Songs eine Einheit, wie sie schon lange nicht mehr auf einem instrumentierten Album von ihm zu erleben war. Die Spielfreude, mit der er und seine Musiker agieren ist aus jedem Ton zu hören und übertragen sich auf den Hörer.

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