DIE JAGDSAISON IST ERÖFFNET!
Die Band:
1996 gründeten Mike Shinoda (Rap, Keyboard, Gitarre) und Brad Delson (Gitarre) in Los Angeles eine Band, die zu den Wegbereitern des Nu Metal zählt. Einem Genre, dass Elemente des Rocks, des Metal, Alternative und Hip Hop in sich vereint. Komplettiert wird die Band durch David Farell (Bass), Rob Bourdon (Schlagzeug), Joseph Hahn (DJ) und vor allem durch Sänger Chester Bennington. Bereits mit ihrem ersten Album „Hybrid Theory“ gelang ihnen der internationale Durchbruch. Durch hohe Chartplatzierungen und zahlreiche Musikpreise entwickelt sich Linkin Park, der Name ist auf den Lincoln Park in Santa Monica zurückzuführen, zu einer der bekanntesten und erfolgreichsten Bands der Gegenwart.
Das Album:
Für ihr sechstes Studioalbum änderte die Band einiges an ihrer Arbeitsweise. Zunächst wurde das Album nicht mehr von Rick Rubin produziert, sondern entstand unter der eigenen Führung von Brad Delson und Mike Shinoda. Hinzu kam, dass man sich auch ein anderes Studio suchte, in dem dann die Aufnahmen stattfanden. Back To The Rots war das Motto. Und so erklärte Mike Shinoda in einem Interview auch, dass man sich in die Zeit zurückversetzen wollte, als die eigenen Gefühle noch grob, unlogisch und nicht durch Erfahrungen verwässert waren.
Herausgekommen ist das vielleicht kantigste und sperrigste Album seit „Meteora“. Schon mit der vorab ausgekoppelten Single „Guilty All The Same“ machten Linkin Park deutlich, in welche Richtung es gehen würde: kreischende Gitarren, harte Beats und die schneidende Stimme von Chester Bennington, der bei diesem Song von der 80er Rap-Ikone Rakim unterstützt wird. Ein Song, der beim ersten Hören etwas verstört, aber nach und nach seine ganze Kraft entfaltet.
Dies gilt für das gesamte Album. Wer Linkin Park für sich mit Alben wie „Minutes To Midnight“ oder „A Thousand Suns“ definiert, wird sicherlich etwas verstört sein, denn Mike Shinoda hat viele elektronische Beats aus dem Sound der Band entfernt. Konzentration auf das Wesentliche. Und das zeigen Songs wie „Keys To The Kingdom“ und „All For Nothing“, die mit viel Punk und im Fall von „All For Nothing“ mit einem besonders intensiven Rap-Part glänzen.
Vergangenheitsbewältigung der anderen Art betreiben Linkin Park zum Beispiel in „Wastelands“, einer Nummer die klingt, als stamme sie aus den Aufnahmesessions zu „Hybrid Theory“. Auch hier überzeugt die Mischung aus Rap und Vocals. Wer die epischen Stadionnummern der Band zu schätzen weiß, wird dann spätestens bei der zweiten Single „Until It´s Gone“ feuchte Augen bekommen. Leichte Elektronikanteile, die sich zu einer satten Rocknummer steigern. Vielleicht ist dieser Song nicht ganz so radiotauglich wie frühere Linkin-Park-Songs, aber er ist ganz großes Rockkino.
Neu ist auch, dass die Band mit einigen Gastmusikern zusammengearbeitet hat. Rapper Rakim wurde schon erwähnt. Bei „Rebellion“ ist Daron Malakian von System Of A Dawn zu hören, Page Hamilton unterstützt bei „All For Nothing“ und „Drawbar“das auch als Intro zu „Final Masquerade“ dient, wird von Gitarrist Tom Morello veredelt.
Trackliste:
01 – Keys To The Kingdom
02 – All For Nothing (feat. Page Hamilton)
03 – Guilty All The Same (feat. Rakim)
04 – The Summoning
05 – War
06 – Wastelands
07 – Until It´s Gone
08 – Rebellion (feat. Daron Malakian)
09 – Mark The Graves
10 – Drawbar (feat. Tom Morello)
11 – Final Masquerade
12 – A Line In The Sand
Fazit:
Mit großer Vorfreude wurde auf das neue Album von Linkin Park gewartet. Und die Band enttäuscht nicht, legt jedoch ein Album vor, dass nicht so geschmeidig und charttauglich wie frühere Alben klingt, aber zu den wirklich großen Scheiben des Jahres gezählt werden darf. Linkin Park haben sich einen Status erarbeitet, in dem sie nicht nur das machen müssen, was von ihnen erwartet wird, sondern was sie machen wollen. Und dies ist im Fall von „The Hunting Party“ harter Rock ohne Kompromisse.