RESPECT, MISS JACKSON!
Die Sängerin:
Janet Damita Jo Jackson wurde 1966 als jüngstes Mitglied des Jackson-Clans geboren. Während ihre Brüder, allen voran Michael Jackson, als Musiker Karriere machen, strebt Janet zunächst eine Karriere als Jockey an. Schließlich wendet sie sich doch der Musik zu, doch der Erfolg ihres 1982 selbstbetitelten Debütalbums bleibt sehr bescheiden. 1985 kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung, als Janet die beiden Produzenten Jimmy Jam und Terry Lewis trifft. Mit dem Album „Control“ erreicht sie 1986 erstmals Platz 1 der Charts. Mit den folgenden Alben „Rhythm Nation 1814“ und „janet.“ schreibt sie dann Musikgeschichte. So ist „Rhythm Nation“ das einzige Album der Musikgeschichte, aus dem es sieben Singles in die Top 5 der amerikanischen Charts schaffen. Ein Erfolg, den nicht einmal ihr Bruder Michael erreichen konnte. In den 2000er ging es mit dem Erfolg bergab. Im Februar 2004 sorgt der Nipplegate-Skandal für Aufsehen, als ihr Duettpartner Justin Timberlake in der Halbzeitshow des Superbowls ihre rechte Brust entblößt. Mit mehr als 160 Millionen verkaufter Tonträger zählt Janet Jackson zu den erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten.
Das Album:
Sieben Jahre sind seit dem letzten Album „Discipline“ vergangen und nur wenige Fans und Kritiker haben geglaubt, das Janet Jackson überhaupt noch einmal zurückkommen würde. Doch sie beweist Nehmerqualitäten. Nach dem Tod ihres Bruders brauchte Janet Jackson einige Zeit, um sich zu besinnen und mit neuer Kraft durchzustarten. Dazu gehörte auch die Versöhnung mit ihren Produzenten Jimmy Jam und Terry Lewis, die sicherlich einen nicht unerheblichen Anteil an ihrem immensen Erfolg Ende der 80er bis Mitte der 90er hatten. Doch lässt sich dieser Geist noch einmal beschwören?
Bereits die im Vorfeld ausgekoppelte Single „No Sleeep“ macht deutlich, das genau das geht! Der Song, so einfach produziert er ist, klingt überragend und weckte die Erwartungen für den inzwischen elften Longplayer der Sängerin.
„Unbreakable“ schafft das Kunststück, die alten Trademarks ins Jahr 2015 zu beamen. So klingen die Songs nach der alten Janet und sind trotzdem hoch modern. Während der erste Song noch eher als Intro dient, geht es mit „BURNITUP!“ und der tatkräftigen Unterstützung von Missy Elliot so was von energiegeladen los, dass man das Gefühl bekommt, die Kopfhörer fliegen einen von den Ohren.
Und das Team Janet Jackson, Jimmy Jam und Terry Lewis liefert noch viel mehr gutes Ohrenfutter: Dancefloorkiller wie „Dammn Baby“, „Shoulda Known It Better“ oder „Night“ wechseln sich mit überaus schlafzimmertauglichen Balladen wie „After You Fall“ oder „Promise“ ab.
Im Vorfeld sorgte die Ankündigung des Songs „Broken Hearts Heal“ für Furore, in dem Janet den Tod ihres Bruders Michael verarbeitet. Vielleicht ist der Song nicht der beste, aber mit Sicherheit der wichtigste Titel ihrer Karriere. Macht er doch unmissverständlich klar, das Janet Jackson die vielleicht schlimmste Zeit ihres Lebens überstanden hat.
Wer wissen möchte, wie ihr Bruder im Jahr 2015 klingen würde, dem sei „The Great Forever“ empfohlen. Für mich der beste Song des Albums, der sowohl den Geist von Michael, als auch die Klasse der guten alten Rhythm-Nation-Zeiten versprüht.
Trackliste:
01 – Unbreakable
02 – BURNITUP! (feat. Missy Elliot)
03 – Dammn Baby
04 – The Great Forever
05 – Shoulda Known Better
06 – After You Fall
07 – Broken Hearts Heal
08 – Night
09 – No Sleeep (feat. J Cole)
10 – Dream Maker / Euphoria
11 – 2 B Loved
12 – Take My Away
13 – Promise
14 -.Lessons Learned
15 – Black Eagle
16 – Well Traveled
17 – Gon B Alright
Fazit:
Nach mehreren Durchläufen bleibt festzustellen, das „Unbreakable“ ein richtig gutes Album ohne Schwachstellen ist. Auch wenn es (natürlich) nicht an die unvergleichlichen Megaseller „Rhythm Nation“ und „janet.“ heranreicht, kann man nur sagen: Respect Miss Jackson. Denn soweit ist sie mit diesem Werk vom Glanz früherer Jahre nicht entfernt. Und sein wir doch mal ehrlich: das die im nächsten Jahr unglaubliche 50 Jahre werdende Sängerin noch einmal ein solches Album vorlegt, hätte man nicht mehr gedacht. Jetzt hoffe ich nur noch, dass sie ihre derzeitige Welttournee wieder nach Berlin führt…