Riot!

Riot! von Paramore

Trackliste
01 – For a pessimist, I’m pretty optimistic
02 – That’s what you get
03 – Hallelujah
04 – Misery business
05 – When it rains
06 – Let the flames begin
07 – Miracle
08 – CrushCrushCrush
09 – We are broken
10 – Fences
11 – Born for this

Die Künstler
Manchmal ist der Qualitätsunterschied zwischen der deutschen und der internationalen Musikindustrie schon ernüchternd. Während hierzulande allenfalls „nette“ Teenieacts wie die Killerpilze, LaFee oder Liza Li ans Tageslicht kommen, produzieren die USA Nachwuchskünstler wie am Fließband. Ob es eine Avril Lavigne, die beim Release ihres Debüts „Let go“ zarte 17 war, ist oder ob es Hip Hop-Interpreten wie Lil Bow Wow, im Alter von 13 Jahren von Altmeister Snoop Dogg entdeckt, sind – alle sind auch heute noch ein fester Grundstein der Musikwelt.

Die Zukunft könnte nun Paramore gehören, einer Rockband aus Tennessee mit Einflüssen aus Alternative, Emo und Punk – und einem hochbegabten Rotschopf namens Hayley Williams als Frontfrau. Im Schnitt betrug das Alter der Bandmitglieder zum Zeitpunkt der Produktion gerade mal 19 Jahre, trotzdem stammen beinahe alle Songs aus der Feder von Hayley und dem Gitarristen und Backgroundsänger Josh Farro.

Das Album
Man merkt sofort, dass sich die Band seit ihrem Debütalbum „All we know is falling“, das 2005 erschien, um einiges weiterentwickelt hat. War die Musik damals noch mehr von Emo und Alternativepop geprägt, so tendieren Paramore nun mehr in Richtung Punk der Sorte Green Day oder Rise against – allerdings mit poppigeren Einschlägen. Auch No Doubt kann hier wohl als eines der Vorbilder gezählt werden, nicht zuletzt wenn man das Albumcover mit der 2001er-Platte „Rock steady“ der Band um Gwen Stefani vergleicht. Musikalisch bietet „Riot!“ leider vor allem viel Durchschnitt. Beste Beispiele hierfür sind die allenfalls mäßigen Stücke „Hallelujah“ und „That’s what you get“.

Stadionrock, hymnisch, anspruchslos, wie fürs Radio gemacht. Highlight der Scheibe ist Track Nummer vier, „Misery business“. Hier rocken die fünf Südstaatler ordentlich. Ein geniales Gitarrenintro, gepaart mit schönen Strophen und einem Refrain, der sehr zum Mitsingen einlädt. Mit „We are broken“ ist auch ein Balladenstück auf „Riot!“ vorhanden. Hier erinnert die Stimme von Hayley Williams frappierend an Avril Lavigne. Schade, dass die Schwachpunkte gleich am Anfang zu finden sind. Möglicherweise werden viele derer, die nur in die Platte reinhören, nach den ersten Liedern die Platte als Mainstream-Teenierock abstempeln. So schwach wie die CD beginnt, so schwach endet sie auch mit „Born for this“. Schade, dass der Abschluss so missraten ist.

Fazit
Man kann sagen, dass es sich wohl eher lohnt, die Single „Misery business“ extra auf den bekannten Plattformen käuflich zu erwerben, als sich das ganze Album zuzulegen. Wer auf die Idee gekommen ist, das Album „Riot!“, also Aufruhr, zu taufen, hat wohl einen ganz speziellen Humor, den mit Aufruhr hat diese Mainstreamplatte rein gar nichts zu tun. Kommerziell dürfte das Album den endgültigen Durchbruch für Paramore bedeuten, aus künstlerischer Sicht ist aber noch deutlich Luft nach oben – das Potenzial dafür ist aber bei den jungen Künstlern auf jeden Fall vorhanden.

Schreibe einen Kommentar