30 Kühe

30 Kühe

Reisebericht durch Kamerun von Martine Rammer

30 Kühe wurden für die Autorin Martine Rammer als Brautpreis geboten und eine Hütte stand auch gleich für sie bereit. Sie wollte aber doch nicht als eine von mehreren Frauen in das Gehöft einziehen und zog lieber mit ihren Mitreisenden weiter durch Kamerun.

Anreise
Von Frankfurt flog die Autorin über Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens nach N’Djamena, der Hauptstadt des Tschad, um nach einem Ausflug zum Tschad-See ihre Reise durch Kamerun von Nord nach Süd fortzusetzen. Gemeinsam mit ihren drei Mitreisenden, Fahrer und Koch wollte sie Land und Leute kennenlernen.

Kamerun, das Land
Kamerun liegt im Westen Zentralafrikas zwischen Nigeria im Westen und Tschad und der Zentralafrikanischen Republik im Osten. Im Süden grenzt es an Äquatorial Guinea, Gabun, Kongo und an den Golf von Guinea. Auf einer Strecke von rund 1200 Kilometern wechselt die Landschaft vom regenarmen Norden bis zum Atlantik mit abwechslungsreichen Landschaften, verschiedenen Klimazonen, Nationalparks und interessanten Traditionen der Sultane (Lamido), Sitten und Gebräuche.

Sprachenvielfalt und Traditionen
Die Autorin ist beeindruckt von der Begegnung mit den unterschiedlichsten Stämmen und Traditionen, von denen es über 280 in Kamerun gibt und genauso viele Sprachen sind es auch, zudem sprechen die meisten Kameruner dazu Englisch und/oder Französisch. Deutsch wird weniger gesprochen, die deutsche Kolonialzeit dauerte nicht lange genug, als dass sich die Sprache weit verbreitet hätte.

Deutsches Bier in Kamerun
Allerdings hat sich in einem Land, in dem gerne Bier getrunken wird, eine deutsche Brauerei durchsetzen können und vertreibt ihr Produkt erfolgreich überall im Land.
In Foumban steht im Gegensatz zu den vielen traditionellen Banco-Gebäuden der Palast des Königs, der aus Steinziegeln nach Vorlage deutscher Gebäude errichtet wurde. Der erste König Njoya lebte zur Zeit der deutschen Kolonie, die von 1884 bis 1916 dauerte, und war von der „deutschen Kultur beeindruckt“.

Kamerun von Nord nach Süd
Viele Märkte, Museen, Kunsthandwerk und die Architektur der Paläste der Sultane und Könige, von traditionellen Sitten und Gebräuchen des Krabbenorakels in Rhumsiki im Norden bis zu den Geheimbünden im Kameruner Grasland im Süden, die landschaftlichen Schönheiten wie die Felsnadel des Regenfelsens in den Mandara Mountains bis zum Teeanbau am Mount Cameroun, dies alles hat die Autorin gesehen und beschrieben.

Autorin
Martine Rammer (geb. 1979) aus Dresden bezeichnet sich als lebensfrohe Weltenbummlerin und war auch schon in Äthiopien, Kolumbien und Vietnam unterwegs. Sie bereiste Kamerun im Winter 2010.

Fazit
Der Reisebericht von Martine Rammer ist sehr persönlich mit vielen interessanten Eindrücken beschrieben. Ihre Gefühle kann man gut nachempfinden, gerade wer das Reisen in Afrika kennt, weiß, dass man Abstriche in der einen oder anderen Art machen sollte, zum Beispiel bei der Hotelausstattung (kein Wasser oder Licht) oder dem Zustand des Reisegefährts.

Die Kapitel sind nach den Reisetagen eingeteilt, aber durch die abwechslungsreiche Erzählung wird das Lesen nicht langweilig sondern auch der Leser wird neugierig, was wohl der nächste Tag an Überraschungen bereit hält. Dadurch ist das Buch durchaus empfehlenswert, um sich für eine Kamerunreise vorzubereiten und es wird schon ein erster Eindruck vermittelt von diesem schönen und abwechslungsreichen Land. Kleine Farbbilder und grobe Kartenzeichnungen machen den Text anschaulicher und heben das Geschriebene hervor. Auch ein Inhaltsverzeichnis und ein Glossar fehlen nicht.
Natürlich soll dieser Reisebericht keinen Reiseführer ersetzen, dazu fehlt es an weiteren Informationen und um die Reise geographisch nachzuvollziehen, ist eine zusätzliche Karte ratsam.

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