Alice

Alice

Inhalt
Alice wurde streng katholisch erzogen. Seit 16 Jahren ist sie nun mit dem reichen Doug Tate verheiratet. Gemeinsam haben die beiden zwei Kinder und Alice verbringt ihre Tage als Hausfrau und Mutter. Ihr Tag besteht weitestgehend aus Shopping, Maniküre und Pediküre und dem Training mit einem Personal Trainer. Von Zeit zu Zeit hält sie noch ein wenig Small Talk mit ihren Freundinnen, die sie aber eigentlich gar nicht als ihre wahren Freundinnen bezeichnen kann. Alice ist der Meinung, dass ihre Seele so rein wie auch ihr Körper sein soll, und dass ihre Kinder auch genauso sein sollen wie sie.

Doch insgeheim ist Alice sehr unzufrieden. Sie leidet unter Rückenschmerzen, ihre Ehe ist zur Routine geworden, und außerdem hat sie ständig Kopfschmerzen. Ihre Meinung über ihren Mann behält sie lieber für sich. Mit ihren Schmerzen macht sie sich auf dem Weg zu dem älteren Dr. Yang, der in Chinatown praktiziert. Sie hofft, dass dieser ihr Medikamente gegen die Schmerzen verschreibt. Doch Dr. Yang hypnotisiert Alice stattdessen – obwohl Alice damit zunächst überhaupt nicht einverstanden ist. Während der Hypnose beginnt sie zu phantasieren und sieht ihren Mann Doug im Raum von Dr. Yang. Sie erzählt Doug davon, dass sie ihr Leben als Hausfrau und Mutter satt hat und berichtet ihm von einem anderen Mann, in den sie sich verliebt hat.

Von Dr. Yang bekommt sie schließlich Kräuter für einen Tee. Danach erlebt Alice ein kleines Wunder. Joe, in den sie sich verliebt hat, begegnet ihr wieder, und auf einmal sprudelt es nur so aus ihr heraus. Joe ist zunächst total sprachlos. Alice erzählt auch ihrer Freundin Nina von ihrem Erlebnis, doch diese schämt sich für das Verhalten ihrer Freundin und rät ihr deshalb, sich einen oder mehrere Liebhaber zu nehmen. Aber das will Alice nicht. Für Doug hat sie damals alles aufgegeben, letztlich sogar sich selbst und ihre Träume, von ihren beruflichen Plänen ganz zu schweigen. Nun denkt Alice, dass sie damals besser auf Dorothy, ihre ältere Schwester gehört hätte – denn diese konnte Alices Lebensstil von Anfang an nichts abgewinnen.

Fazit
Woody Allen widmet sich mit „Alice“ der Geschichte einer Frau, die sich in einem emotionalen Gefängnis befindet und nicht weiß, wie sie aus diesem ausbrechen soll. Mia Farrow zeigt in dem Film eine wahre Glanzleistung – sie verkörpert die Rolle der taffen Frau, die sich langsam aber sicher zum Mauerblümchen entwickelt, sehr überzeugend. Schön anzusehen ist auch, wie Dr. Yang dargestellt wird, und wie es ihm gelingt, Alices Geheimnisse langsam zu lüften. Allen inszenierte sein Werk wie eine Art Mosaik, bei dem sich langsam ein Baustein an den anderen reiht und bei dem sich am Ende alles zusammenfügt. Die Entwicklung von Alice wird dabei durch Traumszenen gelegentlich noch humorvoll unterlegt, was dem Film somit letzten Endes „die gewisse Note“ verleiht.

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