Andreas Holzapfel: Kürschners Handbuch Europäisches Parlament 7. Wahlperiode 2009 – 2014
Das Buch ist im Jahre 2012 in der NDV Neuen Darmstädter Verlagsanstalt aus Rheinbreitbach bei Bonn erschienen. Es ist stolze 332 Seiten dick.
Die Inhaltsangabe
Es gibt Kürschners Volkshandbuch des Deutschen Bundestags. In Rot und Weiß stellt es die oberste deutsche Volksvertretung vor.
Dunkelblau und Geld sind die Farben Europas. In Blau und Gelb sind auch die Buchdeckel des vorliegenden Volkshandbuches gestreift.
Inhaltlich ist das Volkshandbuch ähnlich dem Deutschland-Kürschner aufgebaut.
Das Buch stellt Aufbau und formale Arbeitsweise der Volksvertretung vor. Es nennt das deutsche und das europaweite Wahlergebnis. Daraus ergeben sich zwei Konsequenzen. Das Buch listet auf, wer zu welcher Fraktion gehört. Die nichtdeutschen Parlamentsabgeordneten werden sehr kurz und knapp vorgestellt, wozu auch ein kleines Foto gehört.
Im Vordergrund stehen allerdings die deutschen Europaparlamentarier. Sie werden anhand eines Fotos, Kontaktdaten, beruflichem und politischem Werdegang und Tätigkeiten im Europäischen Parlament vorgestellt.
Das Volkshandbuch weist auch eine Besonderheit auf. Es stellt diejenigen Bundestagsabgeordneten vor, die dem Europa-Ausschuß angehören.
Was die Daten anbelangt, wirkt das Buch überfrachtet. Allein schon derjenige Leser, der sich mit dem Europäischen Parlament überhaupt nicht auskennt, erhält hier einen Wust an Informationen, der für das tägliche Leben unbrauchbar ist. Eine leicht verständliche Einführung sieht anders aus.
Europa und seine Politik – und damit auch das Europäische Parlament – ist für viele Menschen weit weg, auch wenn wir hier wohnen und leben. Da ist die Idee eines solchen Volkshandbuches ja eigentlich löblich und erwähnenswert.
Hinsichtlich der Frage, welche Daten denn unbedingt in ein solches Werk gehören, welche weggelassen werden können, kommt schnell Unsicherheit auf. Immerhin dürfte das vorliegende Volkshandbuch in der breiten (auch politisch interessierten) Öffentlichkeit ziemlich unbekannt sein. Kann man also davon ausgehen, daß sich derjenige Leser, der sich das Buch besorgt, ein gewisses Basiswissen hinsichtlich des Europäischen Parlaments verfügt und nun an Detailfragen interessiert ist?
Oder wäre es beispielsweise sinnvoll, aus einem Buch zwei Bücher zu machen – ein Buch mit den Abgeordnetenbiographien und eines mit der Arbeitsweise des Europäischen Parlaments und beides allgemein verständlich?
Hinsichtlich dieser Fragen dürfen sich nun die Gelehrten streiten. Was allerdings einen zweifelhaften Eindruck hinterläßt, ist, daß die Fotos allesamt nur in schwarzweiß vorhanden sind. Geschieht dies aus Kostengründen? Ist der Farbdruck zu teuer? Oder liegen die Fotos dem Verlag nicht anders vor? Ein wenig mehr Farbe wäre schon schön und betrachterfreundlicher gewesen.
Das Fazit
Trotz der oben angesprochenen Mängel kann man dem Buch eine Sache nicht absprechen. Es ist informativ. Und daher gut für den heimischen Bücherschrank.