Antje Fenner: Das erste deutsche Fräuleinwunder

Antje Fenner: Das erste deutsche Fräuleinwunder Die Entwicklung der Frauenleichtathletik in Deutschland von ihren Anfängen bis zum Jahr 1945

Das Buch wurde im Jahre 2001 im Ulrike Helmer Verlag aus Königstein veröffentlicht. Es ist 344 Seiten dick.

Die Inhaltsangabe

Stabhochsprung. Speerwerfen. Kugelstoßen. Hammer- und Diskuswerfen. Die Lauf- und Geherwettbewerbe. Weit-und Dreisprung. Sie seien hier stellvertretend für die Disziplinen genannt, die in der Leichtathletik betrieben werden. Und zwar heute von Männern wie Frauen gleichermaßen. Doch wie sah die Geschichte der Leichtathletik unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten aus? Das vorliegende Buch versucht Antworten.

Die Buchbesprechung

Das Buch basiert auf einer Dissertation, die die Autorin 1999 an der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen unter gleichem Namen eingereicht hat. Dieser wissenschaftliche Ansatz wird schon an formalen Dingen überdeutlich sichtbar. So gibt es zwar viele Zitate; dafür fehlen aber beispielsweise historische Fotos oder Tabellen und Schaubilder, die die Ausführungen illustrieren. Sie werden ansatzweise im Anhang wiedergegeben.

Die geschichtlichen Ereignisse werden in chronologischer Reihenfolge vorgestellt, wobei der zeitliche Schwerpunkt naturgemäß auf dem 20. Jahrhundert liegt. Die Sportarten der Leichtathletik, so wie wir sie heute kennen, haben sich ja schließlich auch erst in dieser Zeit herausgebildet.

Wie es sich für ein wissenschaftliches Werk gehört, gibt die Autorin nicht nur Ergebnisse wieder. Sie werden in den Gesamtzusammenhang gestellt. Und der heißt: Wie hat sich die Leichtathletik der Frauen in der Zeit bis 1945 unter sportwissenschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen, journalistischen, soziologischen und kulturellen Gesichtspunkten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt?

Die Erkenntnisse sind – so, wie es sich gehört – gründlich recherchiert und auf wissenschaftliche Art und Weise und dennoch leicht verständliche Art und Weise wiedergegeben. Allein schon der umfangreiche Teil mit den Anmerkungen belegt, wie viel Aufwand Fenner mit ihrer Dissertation betrieben hat. Es gibt deutlich mehr als 600 solcher Anmerkungen, die den normalen Textteil ergänzen.

Es bedarf wohl einer Dissertation, um sich eines solchen Themas anzunehmen. Wer sonst würde sich sonst wohl so viel Mühe mit einem Thema machen, von dem nicht sicher ist, ob es außerhalb der sportwissenschaftlich interessierten Welt überhaupt einen Interessenten dafür gibt. Die Publikation wurde mit Forschungsgeldern des Landes Niedersachen gefördert.

Die Daten über den Verlag und die Autorin? Sie wurden im Rahmen dieses Artikels nicht gesondert nachgeschlagen. Von daher können sie an dieser Stelle nicht wiedergegeben werden. Was den Verlag anbelangt, sei an dieser Stelle auf den Internetauftritt des Verlages verwiesen.

Das Fazit

Das Buch ist ein Spezialbuch, das sich mit seinem besonderen Thema an eine interessierte Fachöffentlichkeit wendet. Ob man Sport wirklich unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten betrachen muß, sei einmal dahingestellt. Aber egal. Für eine Dissertation reicht es auf jeden Fall.

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