Das Universal-Genie

Inhaltsverzeichnis
Musik

Saltatio Mortis – Finsterwacht

Musik

Daryl Hall – D

Klassik

Stephan Moccio – Legends, Myths And Lavender

Lustiges Taschenbuch Enten-Edition 34: Das Universal-Genie

Der Oscar für die beste Nebenrolle

Und schon wieder darf gefeiert werden. Gab es eben noch den Sonderband in der Maus-Edition zum achtzigsten Ehrentag vom lustigen Superhund Goofy, legt nun die Enten-Edition mit dem sechzigsten Geburtstag von Daniel Düsentrieb nach, einen Charakter den Carl Barks höchstpersönlich 1952 aus de Taufe hob.

Erika Fuchs, der genialen deutschen Übersetzerin und Mutter aller uns bekannten Namen ist es allerdings zu verdanken, dass der forsche und pfiffige Düsentrieb nicht wie im Englischen zur tollpatschigen, lockeren Schraube wurde.

Im Original heißt der gute Mann mit dem kleinen gelben Hut nämlich Gary Gearloose – nö, das wird seiner genialen und überaus kreativen Seite wirklich nicht gerecht.

Und das Besondere an Daniel Düsentrieb ist vielen Lesern vielleicht gar nicht bewusst. Im Gegensatz zu all seinen Stadt- und Sozialgenossen, mögen sie auch noch so intelligent (Primus Quack), dämlich (Dussel Duck) oder reich (Dagobert) sein, sie sind alle Menschen aus Fleisch und Blut, ups, pardon, Enten aus Fleisch und Federn.

 Und als solche den physischen und biologischen Gesetzmäßigkeiten des Entendaseins unterworfen. Just hier hebt sich der Erfinder von allen anderen ab; er schafft Übermenschliches (zum Beispiel die Ausrüstung und alle Spezialwaffen von Phantomias) und macht mit seinen Erfindungen nicht nur Onkel Dagobert glücklich, sondern auch die Leserinnen und Leser, die träumen, fliegen und immer wieder gerne in die Zeit reisen dürfen.

So direkt in dem Auftaktstück Zeitreise wider Willen, in der Donald bei einem Spontanbesuch in des Ingenieurs Hütte in eine rote Telefonzelle einsteigt, mit der man in der Zeit reisen kann.

Dass nun eine herrliche Verwechlsungskomödie mit drei verschiedene Schauplätzen und Geschichtsmomenten losgeht, ist nicht nur dem Autor Tulipano zu verdanken, sondern vor allen Dingen den Möglichkeiten, die Barks dem Erfinder mit auf den Weg gab. Überhaupt lässt sich festhalten, dass das Niveau dieses Sonderbandes von Anfang an extrem hoch ist.

Keine Geschichte wirkt überflüssig, selbst die eher satirisch aufgebauten Kurzstorys (1 bis 8 Seiten; von denen es vier in diesem Band hat) sind edel und unterhaltend. Großartig das sechsseitige Platzproblem wider Willen, in der der italienische Zeichner Guerrini nicht nur einen ganz neuen Strich für Düsentrieb aus der Feder haut, sondern dessen Werkstatt auf einen hohen Berg mit eine endlosen langen Wendeltreppe versetzt. Muss man gesehen haben, um diese Wirkung zu verstehen.

Schön und für Sammler umso interessanter ist darüber hinaus die Tatsache, dass nur vier der insgesamt 14 Geschichten bereits veröffentlicht worden sind, und das auch schon vor Urzeiten.

Das ist gar nicht despektierlich gemeint, ganz im Gegenteil: denn die Redaktion hat es sich nicht nehmen lassen den Ultraklassiker aus Band 7 der Lustigen Taschenbücher Der Eulenspiegel geht um mit in den Reigen aufzunehmen. E

in subtiles Psychogramm im Comicformat, ach waren das tolle Zeiten. Aber kein Grund für Wehmut. Hier ist alles drin, was das Herz begehrt, und die Vorlage dieses Charakters macht es den Autoren einfach leicht, irrwitzige und interessante Geschichten zu erfinden.

Fazit:

Dieser Band ist eine gute Gelegenheit einen heimlichen Helden, vielleicht den entscheidendsten Nebendarsteller Entenhausens zu würdigen. Keine Raumfahrt, keine Zeitreise, keine Panzerknackerabwehr, kein Phantomias: die Disney-Welt wäre arm dran, wäre er nicht dabei.

Und die Fans wären arm dran, würde der Ehapa-Verlag die Sonderbände nicht so intelligent und ausgeklügelt zusammenstellen. Wer hat als nächstes Geburtstag, Namenstag, Hochzeitstag?? Wir warten äußerst gespannt auf weitere Besonderheiten!

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