VIEL LICHT, WENIG SCHATTEN!
Inhalt:
Freya Becker arbeitet seit Jahren als Protokollantin beim LKA in Berlin. Seit dem spurlosen Verschwinden ihrer Tochter lebt sie zurückgezogen und hat nur noch mit ihrem Bruder Jo und dessen Familie ein paar soziale Kontakte. Als Thilo Menken freigesprochen wird, der angeklagt wurde, ein junges Mädchen ermordet zu haben, koch bei Freya alte Erinnerungen hoch. Gemeinsam mit Damir Mitkovic, den Freya von früher kennt, beschließt sie, dem getöteten Mädchen Gerechtigkeit zu verschaffen. Freya ahnt nicht, dass sie damit eine Lawine lostritt.
Darsteller:
Iris Berben ist Freya Becker
Peter Kurth ist Henry Silowski
Moritz Bleibtreu ist Jo Jacobi
Katharina Schlothauer ist Anne Liebig
Timur Isik ist Yanik Akbay
Misel Maticevic ist Murat Nadarevic
Johannes krisch ist damit Mitkovic
Julischka Eichel ist Nadine Krug
Episodenübersicht:
01 – Andere Gesetze
02 – Ein neuer Chef
03 – Das Haus im Wald
04 – Schuld und Sühne
05 – Die Lichtung
Produktinformationen:
2 DVD´s
Laufzeit: 287 Minuten
Sprache: Deutsch
Ton, Bild, Farbe: Dolby, 16:9, PAL
FSK: ab 12 Jahren
Fazit:
Mit „Die Protokollantin“ lief vor einiger Zeit im ZDF eine fünfteilige Serie, die man durchaus als ambitioniert bezeichnen kann. Vier Jahre arbeiteten die Drehbuchautorin Nina Grosse („Tatort“) und die Regisseurin Samira Radsi („Deutschland 83“) an dieser Serie, die auf einer Idee von Friedrich Ani beruht. Die Arbeit hat sich gelohnt. Mit der Produktionsfirma von Oliver Berben hat sich ein Platzhirsch in der deutschen Fernsehlandschaft der Umsetzung angenommen. Herausgekommen ist eine spannende Story, die jedoch ein wenig Zeit braucht, um wirklich in Gang zu kommen. Man ahnt zu beginn noch nicht, wie die einzelnen Charaktere zueinanderstehen und in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Doch genau das macht eine Serie aus, die sich von den 0815-Produktionen unterscheidet. So lohnt es sich, in den Kosmos dieser Reihe einzusteigen.
Belohnt wird der Zuschauer mit einer vielschichtigen Story, die sich von Folge zu Folge steigert und an Spannung gewinnt. Vor allem die bestens herausgearbeiteten Charaktere sind das Salz dieser Miniserie. Es macht Spaß, diese zu entdecken. Das führt natürlich unweigerlich zur Darstellerriege. Iris Berben hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer der erstklassigsten deutschen Schauspielerinnen entwickelt und legt in der Rolle der unscheinbaren grauen Maus Freya Becker eine geradezu preiswürdige Leistung ab. Mortiz Bleibtreu spielt ihren Bruder Jo mit der gleichen Intensität. Allerdings stellt man sich immer wieder die Frage, ob es wirklich glaubhaft ist, dass die beiden ein Geschwisterpaar spielen. Immerhin trennen die beiden im wahren Leben gute zwanzig Jahre. Unabhängig von Iris Berben und Moritz Bleibtreu können aber auch die anderen Darsteller überzeugen. Allen voran Anne Liebig als Kommissarin Katharina Schlothauer.
Negative Kritikpunkte? Ja, einen: Das Ende! Ich war sehr gespannt, wie sich die Geschichte auflösen wird, insbesondere, was die Frage nach dem Verschwinden von Freyas Tochter angeht, das sich wie ein roter Faden durch alle fünf Folgen zieht. Hier konnten meine Erwartungen leider nicht erfüllt werden.
Unter dem Strich ist „Die Protokollantin“ eine Serie mit viel Licht und wenig Schatten. Es ist schön, zu sehen, dass es Imme mehr deutsche Serien gibt, die internationalen Standard haben. Dazu gehört auch diese Produktion, die in zahlreiche Länder verkauf wurde.