Disillusion – Ayam

DER STOFF, AUS DEM ALBEN DES JAHRES GEMACHT SIND!

Die Band:

1994 fand sich Andy Schmidt in Leipzig mit einigen Freunden zusammen und gründete eine band, die sich hauptsächlich im Thrash Metal bewegte. Zwei Jahre später wurde ein erstes Demo aufgenommen, bevor die Band auf Eis gelegt wurde. Im Sommer 2001 wurde ein weiteres Demo aufgenommen, mit dem die Band im Frühjahr 2002 auf Deutschland-Tour ging. Schließlich gewannen Disillusion die Produktion einer EP, die das Interesse größerer Firmen auf sich zog. Bei Metal Blade erschien 2004 ihr Debütalbum „Back To Time Of Splendor“, dass mehr im Progressive Metal angesiedelt ist und von vielen Fans und Kritikern als bestes Debüt des Jahres gesehen wurde. Zwei Jahre später folgte das Album „Gloria“, bevor Disillusion eine Pause von dreizehn Jahren einlegten und sich erst 2019 mit „The Liberation“ zurückmeldeten.

Das Album:

Viele Fans befürchteten, dass die Band nach ihrem letzten Werk wieder in der Versenkung verschwinden würde, doch nachdem durch Corona viele Livegigs gestrichen wurden, konzentrierte sich Andy Schmidt wieder auf das Songwriting und die Produktion eines neuen Albums. Nach dem wahrlich imposanten Werk „The Liberation“ stellte sich die Frage, kann die Band aus Leipzig dieses Niveau halten und wieder einen solchen Meilenstein herausbringen.

Scheinbar ja, wie bereits der elfminütige Opener „Am Abgrund“ zeigte, der im Sommer schon als EP veröffentlicht wurde. Allein dieser Song zeigt, in welcher Brillanz hier Elemente aus Epic-, Thrash- und Death Metal vermengt werden. „Am Abgrund“ ist ein echtes Brett, dass nicht eine Sekunde langweilig ist und so viel Abwechslung in einem Song bietet, wie es andere Bands nicht auf einem Album hinbekommen. 

Doch auch die anderen sieben Songs schlagen in diese Kerbe. Das mit viereinhalb Minuten recht kurze „Tormento“ ist doomlastig und brilliert mit finsteren Growls von Andy Schmidt. „Driftwood“ ist stellenweise stark akustisch geprägt, während „Abide The Storm“ mit einen fast zwölf Minuten wieder ein echtes Epos ist. Härte, Bläser, Growls – hier passt einfach alles und mit jedem Hördurchgang ist etwas Neues zu entdecken. 

Doch auch damit haben Disillusion noch lange nicht ihr Pulver verschossen. Das mit reduzierter Härte brillierende „Nine Days“ ist dabei ebenso ein Volltreffer wie „From The Embers“. 

Trackliste:

01 – Am Abgrund

02 – Tormento

03 – Driftwood

04 – Abide The Storm

05 – Longhope

06 – Nine Days

07 – From The Ambers

08 – The Brook

Fazit:

Es gibt Alben, die kommen über den Hörer, wie ein Gewitter und erst dann merkt man, wie erfrischend und notwendig dieses gewesen ist. Die Leipziger Formation mag zwar nicht zu den ganz großen Namen gehören, doch sie legen mit „Ayam“ den vierten Volltreffer in Reihenfolge vor. Wer sich für epischen Metal mit progressivem Einschlag und einem schier unglaublichen Abwechslungsreichtum interessiert, bekommt hier sicher das beste Album des Jahres. „Ayam“ liefert eine Vielfalt, die sich in dieser Form kaum woanders findet.

Bewertung:

Musik: 5

Stimme / Growls: 5

Instrumentalisierung: 5

Abwechslung: 5

Hörspaß: 5

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