DIE MEHR ALS GENIALE FERNSEHVERSION DES DUNKLEN RITTERS
Inhalt:
James Gordon ist relativ neu beim Gotham City Police Departement, als er an den Schauplatz eines Verbrechens gerufen wird. Ein kleiner Junge namens Bruce Wayne musste mitansehen, wie seine Eltern auf offener Straße von einem Kleinkriminellen erschossen wurden. Zusammen mit seinem Partner Harvey Bullock macht sich Gordon an die Ermittlungen. Allerdings muss er sehr schnell erkennen, das in Gotham City Korruption und Verrat auf der Tagesordnung stehen. Auch Gordon wird davon nicht verschont und wird vom Mafiaboss Falcone gezwungen, einen Mann namens Oswald Cabblepot zu töten. Doch Gordon täuscht dessen Ermordung nur vor. Unterdessen versucht Bruce Wayne mit Hilfe seines Buttlers Alfred Pennyworth, den Mörder seiner Eltern zu finden. Unterstützung erhofft er sich dabei von einem jungen Mädchen namens Selina Kyle, die den Mord beobachtet und vor allem den Täter gesehen hat.
Hauptdarsteller:
Ben McKenzie ist James Gordon
Sean Pertwee ist Alfred Pennyworth
Robin Lord Taylor ist Oswald „Pinguin“ Cobblepot
Erin Richards ist Barbara Kean
Donal Logue ist Harvey Bullock
David Mazouz ist Bruce Wayne
Camren Bicondova ist Selina „Cat“ Kyle
John Domann ist Carmine Falcone
Jada Pinkett Smith ist „Fish“ Mooney
Cory Michael Smith ist Edward Nygma
Episodenübersicht:
01 – Jim Gordon
02 – Selina Kyle
03 – Der Ballonmann
04 – Arkham
05 – Viper
06 – Der Geist der Ziege
07 – Pinguins Regenschirm
08 – Die Maske
09 – Harvey Dent
10 – Lovecraft
11 – Unter Strom
12 – Vogelgezwitscher
13 – Willkommen zurück, Jim Gordon!
14 – Wer hat Angst vor Dr. Crane?
15 – Scarecrow
16 – Der blinde Hellseher
17 – Red Hood
18 – Leichen im Keller
19 – Raubtiere
20 – Auf Messers Schneide
21 – Amboss oder Hammer
22 – Eine glückliche Familie
Produktinformationen:
6 DVD’s
Laufzeit: 927 Minuten
Sprache: Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch, Niederländisch
Ton, Bild, Farbe: Dolby Digital, 16:9 – 1.78:1, PÅL
FSK: ab 12 Jahre
Fazit:
Es ist immer wieder faszinierend, mit welchem Gespür und mit welcher Treffsicherheit die Amerikaner Serien produzieren, die alles bisher dagewesene in den Schatten stellen. So plump und auf Effekthascherei aus, wie viele Kinoblockbuster sind, so innovativ und vielschichtig sind heute viele Serien. Und „Gotham“ ist ein ganz besonderer Vertreter dieser Serien.
Nach dem Kino hat jetzt auch das Fernsehen die Superheldenuniversen für sich entdeckt. Der Drehbuchautor Mark Heller, der für seine Serie „The Mentalyst“ mehrfach ausgezeichnet wurde, hatte die geniale Idee eine Krimiserie in Gotham City anzusiedeln, die Handlung aber vor der Erschaffung Batmans spielen zu lassen. Eine Idee, die sich als absoluter Glücksgriff erwiesen hat.
Meisterhaft gelingt es Mark Heller und den anderen Drehbuchautoren, die bekannten Elemente des Batman-Kosmos einzufangen und so aufzubereiten, das sowohl die Fans des dunklen Ritters, als auch völlige Neueinsteiger sich vom Batman-Mythos begeistern lassen. Natürlich tauchen im Verlauf dieser Staffel viele bekannte Gesichter wie Harvey Dent, Poison Ivy, der Riddler oder Jonathan Crane auf, doch macht es gerade den Reiz dieser Serie aus zu sehen, wie diese Figuren früher waren.
Wer befürchtet, bei „Gotham“ eine von Spezialeffekten überladene oder gar übertrüben comiclastige Serie zu bekommen, wird überrascht sein. Im Vergleich zur nicht weniger guten Serie „Flash“ halten sich die Effekte bei „Gotham“ sehr zurück. Stellenweise erinnert diese Staffel nicht an ein Superheldenspektakel, was es letztlich ja auch noch nicht ist, sondern eher an ein düsteres Mafiaepos im Stil der Paten-Filme. Es ist ansonsten eine Freude, den 22 Folgen dieser ersten Staffel zu folgen, die oft in sich geschlossene Geschichten erzählen, aber trotzdem einen durchgängigen Handlungsbogen haben. Daher ist es im Prinzip nicht möglich, einzelne Folgen herauszuheben, da jede ein wichtiger Mosaikstein in diesem Serienkomplex ist. Trotzdem möchte ich hier die Episoden 19 bis 21 erwähnen, in denen es James Gordon mit einem besonders perfiden Serienkiller zu tun hat, der nicht nur ihn, sondern auch zwei Frauen bedroht, die ihm am Herzen liegen. Spannender und besser kann man Fernsehunterhaltung kaum noch machen.
Neben einem guten Script braucht es natürlich auch eine gute Darstellerriege. Und da ist „Gotham“‚ wirklich ein Meilenstein, da die Serie bis in die allerkleinste Nebenrolle überragend besetzt ist. Nicht weniger als zwölf Hauptcharaktere lassen die Ereignisse in Gotham City aufleben. Und wenn man bedenkt, das Filmgrößen wie Gary Oldman (James Gordon) und Michael Caine (Alfred Pennyworth) diese Rollen schon verkörpert haben, mag man im ersten Augenblick nicht glauben, dass eher unbekannte Darsteller wie Ben McKenzie als James Gordon oder Sean Pertwee als Alfred diese Leistung noch toppen. Doch sie schaffen genau dieses Kunststück. Wie gesagt, der gesamte Cast der Serie ist überragend, doch neben den bereits erwähnten Ben McKenzie und Sean Pertwee sind es noch zwei Darsteller, der hier Erwähnung finden müssen: Robin Lord Taylor ist als Oswald „Pinguin“ Cabblepot der heimliche Star dieser Staffel und ein echter Emmy-Anwärter. Seine Darstellung des unbeholfenen, brutalen und verschlagenen Pinguins ist einer der ganz großen Stützen dieser Serie. Gleiches gilt für Jada Pinkett Smith als Mafiachefin „Fish“ Mooney. Die Ehefrau von Schauspieler Will Smith spielt ihre Rolle mit einer atemberaubenden Mischung aus kühler Erotik und heißem Sexappeal. Eine Mischung, der nicht nur Harvey Bullock verfällt.
Mit der spannenden Folge „Eine glückliche Familie“ geht Staffel 1 hervorragend zu Ende, lässt aber viele Fragen offen, die in der zweiten Staffel fortgeführt werden. Dann wird es hoffentlich auch weitere Hinweise auf den Joker geben (ein erster wird bereits in dieser Staffel vorgenommen).
Unterm Strich bleibt die Tatsache, dass die erste Staffel von „Gotham“ ein absoluter Volltreffer ist. Spannende Geschichten, eine mehrmals authentische Kulisse und überragende Darsteller machen diese Staffel zu einem Muss für alle Thriller-, Batman- und Serienfans. Das ist perfekte Fernsehunterhaltung!