Günter Stemberger: Jüdische Religion

Günter Stemberger: Jüdische Religion

Das Buch ist im Jahre 1995 im Verlag C. H. Beck, München, erschienen. Es ist 135 Seiten dick.

Die Inhaltsangabe

Das Judentum ist die älteste Buchreligion der Menschheitsgeschichte überhaupt. Nach Aussage der Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel konzentriert sich das vorliegende Buch „auf die Praxis des religiösen Lebens und die ihr zugrundeliegenden theologischen Auffassungen“.

Das Buch ist in sieben Kapitel untergliedert. Wie das Leben eines Juden von der Geburt bzw. vom Übertritt bis zum Tode aussieht möchte der Autor hier vorstellen. Es geht also um die religiösen Riten, Gebräuche, Gesetze und Glaubensinhalte, aber auch um die Feste im Laufe eines Jahres sowie die religiösen Festen im Leben eines Juden.

Über den Autoren

Über die Religionszugehörigkeit des Autoren wird in dem Buch nichts gesagt. Er ist Professor für Judaistik an der Universität Wien; der süddeutsche Verlag konnte mit ihm also wieder einen ausgewiesenen Fachmann gewinnen. Stemberger ist seit den 1970er Jahren auch als Buchautor aktiv.

Die Buchbesprechung

Das Judentum ist eine Religion, die es zwar schon lange bei uns in Deutschland gibt. Bedingt durch den Holocaust und damit verbunden dem Fehlen jüdischer Gemeinden vor Ort wie auch Basiswissen fehlt vielen Menschen aber ein unverkrampfter Zugang zum Judentum. Ein unbefangener Zugang ist daher nur schwer möglich. Ein Fachbuch, das einfach nur Informationen liefert, kann dazu beitragen, das Judentum zumindest theoretisch als Religion kennenzulernen.

Das Buch ist eine reine Bleiwüste. Es fehlen also Fotos, Zeichnungen und andere Abbildungen. Der Leser erfährt also nicht, wie jüdische Räumlichkeiten, Kleidung und Gerätschaften idealtypischerweise aussehen. Dies wäre insbesondere deswegen empfehlenswert, weil jüdische Synagogen in der Regel ja nicht frei zugänglich sind – friedliche und interesierte Leser haben also nicht die Möglichkeit, „einfach so“ ein jüdisches Gotteshaus zu betreten und es kennenzulernen. Zumindest in Duisburg und Düsseldorf stehen Synagogen unter Polizeischutz und sind dementsprechend geschützt.

Der Leser muß sich also mit einer gut und leicht verständlichen sprachlichen Beschreibung der jüdischen Religion zufriedengeben. Wer durchhält, bekommt eine umfangreiche und auch detaillierte Einführung in den mosaischen Glauben.

Der berufliche Hintergrund des Autoren ist dem Buch deutlich zu entnehmen. Es gibt viele Querverweise auf alttestamentarische Quellen sowie Ausagen von Rabbinern. Dieses Bemühen um wissenschaftliche Genauigkeit ist schon ein wenig lästig. Von seiner Grundausrichtung her soll das Buch ja eher Herzensbildung und nicht unbedingt Faktenwissen vermitteln.

Das Fazit

Das Buch ist bestenfalls eine Einführung in die jüdische Religion. Wer sich für theologische Themen interessiert, kann es quasi als „Sprungbrett“ zu weiteren Recherchen nutzen.

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