Insane Racer 2

Insane Racer 2 (Win XP)

Es dröhnen die Motoren, es lebe das Abenteuer

Sequels sind fester Bestandteil der Massenmedien und auch im Computerspielebereich ein gängiges Phänomen; nicht immer aus inhaltlichen Gründen, sondern vielmehr aus wirtschaftlichen ist schon mancher Nachfolger vor die Hunde gegangen, doch Insane Racer 2, geschrieben In2ane, rockt und dröhnt, setzt seinem mittlerweile schon eine Dekade alten Vorgänger nicht triumphal die Krone auf, sondern transferiert ein damals schon faszinierendes Spielprinzip technisch modern in unsere Zeit.

Es dröhnen die Motoren, es knallt in meinen Ohren, sang einst Herbert Grönemeyer und man kann seine Zeilen wunderbar als Beschreibung der auditiven Spezialität dieses Spiels benutzen: Knackiger, männlicher Sound, so wie das Ploppen eines Kronkorkens; die ästhetische Musik geht dagegen ein bisschen unter. Ähnlich verhält es sich auch mit den grafischen oder taktischen Feinheiten. Urige, echte und spezielle Highlights lassen die Schwächen des Spiels verblassen.

Fangen wir mit den Highlights an: Einzigartig ist bei Insane vor allen Dingen die freie Verfügbarkeit der Spielstrecke. Keine Fahnen durch die man hindurch muss, keine Straßen, auf denen man fahren sollte, sondern tatsächliches freies Offroad-Racing, mitten durch die Prärie. So kann man abkürzen, tatsächlich auf der einen Seite aus dem Bildschirm fahren und auf der anderen speigelverkehrt wieder hereinkommen (siehe Pacman!), nur die Checkpoint gilt es bei all dem Gewusel zu erreichen. Beobachten kann man das rechts unten im Fenster auf einer kleinen Lupe, wo relativ gut ersichtlich ist, wo man sich befindet und welche Richtung man zum Zwischenziel einschlagen muss. Überhaupt ist die Struktur des Bildschirms sehr angenehm; die Klassifizierung der einzelnen Teilnehmer, mit Namen versehen ist ebenso deutlich, wie das Streckenprofil.

Das ergibt dann ein mächtiges, freies Dahinrauschen, so wie man es von diesen verrückten Bildern der Rallys kennt. Autos mutterseelenallein auf Sanddünen, Walter Röhrl im Niemandsland des Matsches; klar nur, dass es auf dem Computer mehr los ist. Entweder die insgesamt ansprechend starken Computergegner (oder natürlich die eigenen Freunde im überzeugenden Multiplayermodus) und dazu natürlich allerlei Hindernisse und Profilveränderungen. Vier Kontinente gibt es zu befahren, die Antarktis weiß grafisch am Meisten zu überzeugen, wiewohl die Optik nicht unbedingt das größte Highlight des Spiels ist; sie reicht aber allemal um vollauf befriedigt zu sein und atmosphärisch dicht einzutauchen.

Allergrößter Pluspunkt sind die pfiffigen Spielmodi, die schon Insane 1 zum Avantgarde-Highlight machten. Capture the flag ist Flag-Football mit Autos, Pfadfinder bietet eine schmackhafte Schnitzeljagd, dazu gibt’s lustige K.O.-Runden (the worst gets out) und weitere Ideen, die wie eine richtige gute Zwischenmahlzeit immer wieder für Abwechslung sorgen. Der große Karrieremodus ist abgesehen vom Freischalten der Autos, dahingegen nicht so groß.

Fazit:

Insane Racer 2 ist pure, glücklich machende Raserei – ohne Beschränkungen, ohne Limits. Man nimmt selten den Fuß (respektive den Finger) vom Gas, hat gerade zu mehreren Spielern (Splitscreen zuhause oder per Netz im Multiplayer) irrsinnigen Spielspaß und hat herrliche weite Sicht auf Sprünge, Crashs und Gedröhne. Dazu gibt’s die einzigartigen Spielmodi und der gut strukturierte Spielaufbau. Allen Schnickschnack (egal ob in Verpackung, Sound, Grafik oder Menülayout) brauchen wie bei diesem Spiel nicht. Just dröhn it!

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