Karlsson auf dem Dach

Karlsson auf dem Dach

Inhalt
Der siebenjährige Junge Lillebror sehnt sich vor allem nach einem: Einem wahren Freund, der ihn versteht, und der sich Zeit für ihn nimmt. Lillebrors Eltern haben vor allem ihre Arbeit und den Haushalt im Kopf, und für Lillebror bleibt in ihrem hektischen Alltag nur wenig Zeit. Und von seinen Freunden aus der Schule fühlt Lillebror sich allzu oft nicht richtig verstanden und ernstgenommen.

Die Freude ist groß, als eines Tages ein dicklicher Junge namens Karlsson mit einem Propeller auf dem Rücken durch das Fenster in Lillebrors Zimmer hineinfliegt. An Selbstbewusstsein mangelt es Karlsson nicht, mit einem „Heissa Hoppsa“ begrüßt er Lillebror und bezeichnet sich selbst gleich als „weltbester Karlsson“. Eines Tages nimmt Karlsson Lillebror dann in sein Haus über den Dächern der Stadt mit. Lillebror ist von dem fröhlichen Jungen begeistert, der sich selbst aber weniger als Kind als vielmehr als „mitteldicken und klugen Mann im besten Alter“ sieht.

Doch die Freude über das plötzliche Auftauchen von Karlsson währt nicht lange, denn weder Lillebrors Eltern und Geschwister noch seine Schulfreunde schenken der Geschichte vom dicken fliegenden Karlsson Glauben. Doch Lillebror lässt sich nicht beirren, und will Karlsson seinen Eltern und Freunden präsentieren. Doch Karlsson ist von dieser Idee nicht ganz überzeugt: Er will Lillebror lieber für sich behalten und taucht immer nur dann auf, wenn Lillebrors Eltern und Freunde gerade nicht in Reichweite sind…

Die Charaktere
Die beiden wichtigsten Charaktere in „Karlsson auf dem Dach“ sind natürlich Lillebror und Karlsson. Lillebror heißt eigentlich Svante, doch er wird von allen nur Lillebror gerufen, was auf Schwedisch „Kleiner Bruder“ bedeutet. Er ist sowohl in der Familie Svantesson als auch in der Schule stets das „fünfte Rad am Wagen“. Auch Karlsson ist im Grunde alleine, nimmt sich dies jedoch nicht zu Herzen. Er lebt in den Tag hinein, ist überaus selbstbewusst und ein bisschen anarchistisch veranlagt. Desweiteren ist er sehr gefräßig und „stibitzt“ leidenschaftlich gerne Bonbons und Fleischbällchen. Die Charaktere von Karlsson und Lillebror ergänzen sich perfekt – als Lillebror die Bekanntschaft von Karlsson macht, hat er endlich einen „echten Freund“, und Karlsson ist froh, nun einen Bewunderer gefunden zu haben.

Die übrigen Charaktere in „Karlsson auf dem Dach“ sind für den Verlauf der Handlung nur von untergeordneter Bedeutung. Lillebrors größere Geschwister Krister und Gunilla werden überzogen und klischeehaft dargestellt, ihre Funktion besteht einzig und allein darin, Karlsson Anlass zum Spott zu geben und Lillebrors Platz in der Familie zu verdeutlichen. Die Eltern von Lillebror werden als liebevoll aber desinteressiert dargestellt und fungieren somit als „Spiegel der Gesellschaft“ – auch wenn die meisten (kleinen) Zuschauer des Films dies wohl noch nicht erkennen werden.

Fazit
„Karlsson auf dem Dach“ ist ein leichter Film, der vor allem jüngeren Zuschauern viel Vergnügen bereiten wird – eben ein klassischer Kinderfilm im Stil von Astrid Lindgren. Kinder werden ihre helle Freude mit den Streichen von Karlsson und Lillebror haben, und auch ältere Zuschauer werden sich ein Lächeln bei der einen oder anderen Szene kaum verkneifen können – etwa bei der eigenwilligen Rechenweise von Karlsson, wenn es um die „gerechte“ Aufteilung von Himbeer- und Lakritzbonbons geht. „Karlsson auf dem Dach“ ist ein zeitloser und familientauglicher Filmspaß, der in jede Astrid-Lindgren-Sammlung gehört.

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