Keltis (inkl. Erweiterung)

Inhaltsverzeichnis
Musical

Back To The 80´s: Chess

Musik

Michael Kiwanuka – Small Changes

Musik

Heinz Rudolf Kunze – Lauschangriff

Kosmos-Spiele: Keltis (inkl. Erweiterung)

Ergänzung, Erweiterung, Erneuerung? Auf jeden Fall erfreulich!

Die Kohärenz eines Gesellschaftsspiels ist ein selten anzutreffender Glücksmoment. Kohärenz meint hier nichts anderes, als das Spielidee und –umsetzung den Hintergrund des Spiels nicht nur unterstützen, sondern im besten Fall widerpsiegeln.

Dass dies bei Keltis so gut gelingt ist sicherlich auch ein Grund dafür gewesen, dass das Spiel von Rainer Knizia, dem Altmeister der Spieleerfinder, im Jahre 2008 den renommierten Preis für das Spiel des Jahres abgeräumt hat.

Naturverbundeheit war den Kelten heilig, Steine nicht nur effizient, sondern Symbol und Kraftobjekt. Diese Kombination aus symbolischen Formen auf dem Steinpfad, garniert mit Wunschsteinen und Zusatzpunkten, ist einfach, dennoch herrlich strategisch und aufgrund seines äußeren Layouts das, was man ein authentische Spiel nennen kann.

Anders herum formuliert: Wo ist die Authentizität bei Mensch ärger dich nicht? Plastikpuppen und ein quadratisches Farbenbrett? Das spiel ist genial, aber Authentizität ist anders, ist Keltis.

Die Neuauflage nun ist nicht nur den üblichen ökonomischen Prinzipien geschuldet, sondern vielmehr einer neuen Variante, die dem Originalspielbrett als Rückseite anbei gegeben worden ist.

Bis auf neue Wunschsteine, die jetzt eine besondere Rolle spielen, können Material und Regeln des Originalspiels beibehalten werden. Anhand geschickten Kartenablegens muss man mit seinen Figuren so hoch wie möglich auf den Wegen der Steine wandeln, doch dieses Mal führt kein direkter Weg zum Endbereich, sondern ein verwegener und gekreuzter.

Aus dem blauen Pfad wird plötzlich der grüne und dann wieder der blaue oder auch der gelbe, je nachdem welchem Weg man bei der Abzweigung nimmt. Und da gibt es dann auch noch die Jokerfelder, ganz in grau, bei denen man legen darf, was man möchte.

Aber Vorsicht! Das Spiel wird dadurch nicht leichter, sondern nunmehr taktischer. Hinzu kommt, das gerade im Endbereich eine pfiffige Variante für Zocker wartet, denn die ersten zwei der drei Endfelder erhöhen nicht den aktuellen Wert, den man am Ende gut geschrieben bekommt, sondern verringern ihn.

So sollte man sich also nur in die Endzone trauen, wen man weiß, dass man es auch bis hoch ans neunte Feld und somit zu zehn vollen Punkten schafft. Das freie Verfügen über andere Farben, nachdem man eine Reihe komplettiert entfällt.

Dafür gibt es aber als schöne neue Regel das Wegplättchen Karte entfernen, was ja mal so was von hilfreich ist. Soll heißen: die oberste Karte eines der fünf Kartenstapel darf entfernt werden. Wer also nach Punktegier sich mächtig in die eine Taktik verheddert hat, kann damit wieder Einiges gut machen.

Ebenfalls neu zu beachten ist die gestiegene Bedeutung der Wunschsteine, die nun auch offen ausliegen (an bestimmten Feldern) und am Ende doppelt zählen. Einmal wie gehabt (je mehr Steine, desto mehr Punkte), dann zählen aber noch drei Gleichfarbige mit 10 Punkten richtig elementar.

Viele neue, feine Veränderungen also, so dass man von einer sehr ausgefuchsten Erweiterung sprechen kann.

Fazit:

Keltis war manch einem zu leicht, dennoch ein verdientes und herrliches Kartenlegespiel. Nun bekommt man eine taktisch hochwertige Variante, die sich mehr an diese Spieltypen orientiert, das Grundprinzip beibehält, aber irgendwie alle Veränderungen einbaut, die die gesammelte Spielegemeinde insgeheim sich wünschte.

 Dass beide Spiele in einer Box und auf ein Spielfeld passen, macht die Sache rundherum einwandfrei. Und einen Bonus für das schönste neue Wort bekommt der Kosmos-Verlag, der ja in punkto Service, Spielmaterial und –anleitung sowieso schon seit Jahren Maßstäbe setzt, abschließend auch noch: Wie auf dem Karton nicht zu übersehen, ist dieses Spiel nämlich nicht nur etwas für Glückssucher und Planer, sondern auch für Sofort-Losspieler – in diesem Sinne: Achtung, Fertig…

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