ES LEBE DER SYNTHIEROCK DER 80er!
Die Band:
Chris Harms gründete 2007 mit Musikerkollegen aus anderen Gruppen. Um Verwechslungen mit Bands wie Lordi oder The Lords zu vermeiden, nahm man vom geplanten Namen Lord Abstand und änderte diesen in Lord Of The Lost. 2010 erscheint das Debütalbum „Fears“, welches sich aber erst zehn Jahre später in den Charts platzieren konnte. Das dritte Album „Die Tomorrow“ konnte dann den ersten Charteinstieg verzeichnen. Mit ihrem letzten Werk „Judas“ kamen sie bis auf Platz 2 der deutschen Albumcharts und waren als Support mit Iron Maiden unterwegs.
Das Album:
Ziemlich überraschend für Fans und Kritiker veröffentlichte die Band am 30.12.22 ihr elftes Studioalbum, dass eine Kehrtwende im Vergleich zum letzten Werk „Judas“ darstellt, welches theologisch geprägt war und näher etwas düsterer vom Sound ist. Jetzt also „Blood & Glitter“, dass allein optisch an die 70er und 80er erinnert.
Musikalisch erkennt man ohne Frage den typischen Klang der Band, doch die überwiegend im Up- und Midtempo angesiedelten Songs unterscheiden sich schon von dem, was zuletzt auf „Judas“ zu hören war. Aber genau das ist das Spannende an Lord Of The Lost. Man bleibt sich treu, ohne in einer eingefahrenen Spur zu verweilen. Sicher, der Sound ist nicht komplett anders, als auf früheren Werken. Melodie, Eingängigkeit und die unverwechselbare Stimme von Chris Harms sind Pfunde, mit die wuchern können. Doch der Einschlag der 1980er Jahre ist auf diesem Album besonders hoch.
Mit „Blood & Glitter“ wird das Album einprägsam eröffnet. Meine Highlights sind „Leave Your Hate In The Comments“, ein starkes Statement gegen die gedeihende Hass-Kultur in sozialen Medien und “The Future Of A Past Life“, auf dem Heaven Shall Burn Sänger Marcus Bischoff als Gast zu hören. Auf „Reset The Preset“ wirkt Andy LaPlegua von Combichrist mit und sorgt dafür, dass der Song ein echter Dancefloorkracher wird. Und dann gibt es noch das gelungene Roxette-Cover von „The Look“, auf dem Chris Harms vom deutschen 1990er Popstar Jasmin Wagner alias Blümchen unterstützt wird.
Trackliste:
01 – Blood & Glitter
02 – Leave Your Hate In The Comments
03 – Absolute Attitude
04 – The Future Of A Past Life
05 – No Respect For Disrespect
06 – Reset The Preset
07 – Destruction Manual
08 – Dead end
09 – Leaving The Planet Earth
10 – Forever Lost
11 – Save Our Souls
12 – One Last Song
13 – The Look
Fazit:
Mit „Blood & Glitter“ gehen Lord of The Lost den Weg zu den großen Bühnen konsequent weiter. Das Album, welches als erstes die Spitzenposition der deutschen Charts erreichte, sollte ihre Fangemeinde erneut vergrößern. Mit dem Auftritt auf dem Wacken Open Air steht für die Band in diesem Jahr dann noch ein Highlight bevor. Mit „Blood & Glitter“ haben Sie jedenfalls ein tolles Album im Gepäck, welches dort ordentlich abräumen wird.
Bewertung:
Musik: 4,5
Instrumentalisierung: 5
Stimme: 5
Abwechslung: 5
Hörspaß. 4,5