Mary und Max- oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet?
Der Film:
Die kleine acht Jahre alte Mary Daisy Dinkle lebt mit ihrer alkoholsüchtigen Mutter und ihrem Vater, in einem kleinen Ort in Australien.
Ihr Vater hat keine Zeit für Mary, er arbeitet sehr viel, unter anderem am Fließband einer Teebeutelfirma, er befestigt die Stoffbänder an den Teebeutel. In seiner Freizeit hat er aber auch keine Zeit für seine Tochter, denn er muss unbedingt tote Vögel im Gartenhaus ausstopfen.
In New York lebt der 44 Jahre alte Max Jerry Horowitz. Er kommt in der Welt nicht klar, die Menschen verwirren ihn und er wird regelmäßig von emotionalen Ausbrüchen geschüttelt, ausgelöst durch seine Erkrankung an dem Asperger Syndrom (eine Form von Autismus). Beides versucht er mit großem Schokoladenkonsum auszugleichen, was aber nur zu starkem Übergewicht führt.
Max hat wie Mary keine Freude und Freunde im Leben. Deswegen führt das Schicksal die beiden im Jahr 1976 auf fast unmögliche Art und Weise zusammen.
Mary sucht sich aus dem Telefonbuch einfach eine Adresse raus und schreibt einen kindlich naiven Brief an einen unbekannten Menschen. Der Brief findet seinen Weg zu Max, doch er ist von Fragen wie, wo in Amerika die Babys herkommen, was sie gegen Hänseleien in der Schule tun kann, etwas überfordert.
Er fasst sich aber trotzdem ein Herz, denn schließlich ist er wie Mary, ein herzensguter, aber einsamer Mensch. So entwickelt sich zwischen den beiden die ideale Brieffreundschaft die über 20 Jahre andauert.
Fazit:
Im ersten Moment erscheint die Geschichte wie eine Art Märchen, doch plötzlich entwickelt sich Mary und Max zu einem ausgewachsenen Drama, dessen Ende man zu Beginn nicht ahnen kann.
Trotz seines Trickfilm-Charakter, bedingt durch die Vollständige durch Knetmasse entstandene Inszenierung entwickelt der Film eine enorme Tiefe.
Der Film richtet sich voll und ganz an das erwachsene Publikum. Für Kinder könnte der film zu komplex, verwirrend und melancholisch sein.
Man weiß gar nicht was man als erstes loben soll. Dem Regisseur Adam Elliot ist mit seinem Film ein wahrhaftes kleines Meisterwerk gelungen über das es nichts negatives zu sagen gibt. Die Geschichte, wurde wundervoll erzählt, sogar die Stimme aus dem Off passt perfekt zum Ambiente des Films.
Mary und Max ist ein Film der mit sehr viel Liebe entstanden ist und genau das spürt man als Zuschauer. Man taucht für die Laufzeit des Films in die Welt von Mary und Max ab, und erlebt mit den beiden eine Achterbahnfahrt der Gefühle, man lacht und weint mit den beiden und wünscht ihnen ein Happy End.
Einer der besten Filme unserer Zeit den man gesehen haben muss…aber, Taschentücher nicht vergessen.