GUT, ABER NICHT ÜBERRAGEND!
Die Band:
Im Oktober 1997 gründeten Sänger Ralf Scheepers und Bassist Mat Sinner Primal Fear. Bereits das selbstbetitelte Debütalbum entwickelte sich zu einem Erfolg und sorgte seinerzeit für einen der höchsten Charteinstiege eines Heavy Metal Albums in den deutschen Charts. Im Laufe der Jahre wurden Primal Fear immer wieder mit Judas Priest verglichen, was nicht zuletzt auf Ralf Scheepers markante Stimme zurückzuführen ist. Ein Vergleich, den Primal Fear nicht scheuen muss, da sich die Band zu einer wahren Institution entwickelt hat.
Das Album:
Primal Fear zählt ohne Übertreibung zu den Bands, die man im klassischen Heavy Metal als feste Größe bezeichnen kann. Seit mehr als zwanzig Jahren liefern sie kontinuierlich ab, ohne dabei die ganz großen Bühnen zu rocken. Jetzt steht mit „Metal Commando“ der dreizehnte Longplayer an. Und dieser scheint der Band alles andere als Unglück zu bringen, denn im Vorfeld gab es viele Vorschusslorbeeren. Überschäumende Besprechungen bei Pre-Listining-Sessions und als Sahnehäubchen die Krönung zum Album des Monats beim Metal Hammer. Daher waren meine Erwartungen recht groß.
Um es vorwegzunehmen. „Metal Commando“ ist bei Leibe kein schlechtes Album. Vielmehr ist es typisch für Primal Fear und liefert das ab, was man seit Jahren kennt, doch so überragend, wie der Longplayer stellenweise gemacht wird, finde ich ihn nicht. Sicher mit Nackenbrechnern wie „Halo“, „My Name Is Fear“ oder „Howl Of The Banshee“ ist die Band weit vorne und zeigt, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Zumal man mit Mat Sinner und Magnus Karlsson Musiker in seine Reihen hat, die ohne Zweifel in der Champions League der Szene spielen.
Doch es sind die kleinen Unterschiede, die aus einem wirklich guten Album ein Meisterwerk machen. Und die gibt es hier meiner Meinung nach nicht. So ist die Ballade „I Will Be Gone“ typisch, aber nicht spektakulär. Und Songs wie „Raise Your Fist“ oder der Opener „I Am Alive“ sind fast schon langweilig.
Gespannt war ich auf das in fast allen Besprechungen angepriesene Opus „Infinity“, dem mit dreizehn Minuten längsten Primal-Fear-Song. Sicher ein tolles Stück, doch wenn man sich auf dieses Terrain wagt, muss man sich man sich mit den großen vergleichen lassen. Und da steht zum Beispiel ein Titel wie „The Raven Child“ von Avantasia als Referenz. Und da zeigt sich, dass auch „Infinty“ diese Klasse nicht ganz erreichen kann.
Trackliste:
01 – I Am Alive
02 – Along Came The Devil
03 – Halo
04 – Here Me Calling
05 – The Lost And The Forgotten
06 – My Name Is Fear
07 – I Will Be Gone
08 – Raise Your Fists
09 – Howl Of The Banshee
10 – Afterlife
11 – Infinity
Fazit:
„Metal Commando“ ist ein grundsolides Album von Primal Fear. Fans klassischen Metals kommen hier voll auf ihre Kosten. Ein Meisterwerk, wie von vielen gesagt, ist das Album aber nicht. Dafür ist zu viel Mittelmaß vorhanden.
Bewertung:
Musik: 4 Sterne
Instrumentalisierung: 5 Sterne
Stimme: 4,5 Sterne
Abwechslung: 3,5 Sterne
Hörspaß: 3 Sterne
Gesamt: 4 Sterne