San Sombréro

San Sombréro – Karibik, Karneval und Kakerlaken von Santo Cilauro, Tom Gleisner und Rob Sitch

Vorbemerkung

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Parodie eines Reiseführers à la „Lonely Planet“ – also für Individualreisende, – des „jetlag“-Verlages.

Inhalt

Behandelt wird der fiktive mittelamerikanische Stadt San Sombréro; die einzelnen Kapitel sind oberflächlich genauso aufgebaut wie in einem „richtigen“ Reiseführer und beginnt mit einer allgemeinen Einleitung „Für den Anfang“ mit Unterkapiteln wie Geschichte, Menschen, Bräuche und Traditionen, Religion, Kunst, Flora, Fauna, Einkaufen, Reisezeit, Fortbewegung, Geld usw. Die weiteren Kapitel drehen sich dann ebenfalls wie ein richtiger Reiseführer um die einzelnen Städte bzw. Regionen des fiktiven Landes, hier „Cucaracha City“, „Guacomala“, „San Abandonio“, „Lambarda“, „Maracca“. Schon die Namensgebung zeigt auch bereits, daß es sich um eine Parodie handelt – Cucaracha City spielt auf die im Untertitel genannten Kakerlaken an, „Guacomala“ auf die berühmte Avocadencreme usw.

Eingebaut in die einzelnen Kapitel sind farblich hervorgehobene „Sonderbeiträge“ einzelner Spezialisten, wie bspw. „Helena DDörk“ (Expertin für Ökotourismus), Philippe Miseree (Profireseinder) oder Corey Watts (Abenteuerreisen), deren Kurz-Lebenslauf und Expertise in einer Vorbemerkung dem Leser – ebenfalls auf ironische Art – nahe gebracht wird. So heißt es beispielsweise bei Watts, er seit der jüngste Bungeespringer aller Zeiten, weil er als Baby bei der Geburt fallengelassen wurde und nur durch die noch nicht durchtrennte Nabelschnur aufgefangen wurde. Und wenn er heutzutage nicht gerade im Krankenhaus liege und Versicherungsansprüche geltend mache, umkreise er die Welt mit Fahrrad, Kajak, Steigeisen usw. Seine Reisephilosophie sei „Warum einer fremden Kultur ins Auge blicken, wenn man auch dem Tod ins Auge blicken kann“.

Für jedes Kapitel bzw. jeden Aspekt des Buches über San Sombréro haben sich die Autoren augenscheinlich ernst gemeinte, de fakto aber natürlich ironische Ratschläge und Hinweise ausgedacht. So heißt es beispielsweise im Abschnitt „Sicherheit“ (S. 74): Diebstahl sei so weit verbreitet, daß die ankommenden Touristen angehalten werden, ihre Spucktüten nicht aus den Augen zu lassen oder bei der Wahl eines Parkplatzes das Angebot eines Einheimischen anzunehmen, während der Abwesenheit auf das Auto aufzupassen. Zwar werde er nicht verhindern, daß das Auto gestohlen werde, könne aber dann zumindest eine gute Täterbeschreibung liefern.

Zum Thema Essen heißt es unter anderem: Seien Sie in Touristenzentren auf der Hut vor Wucher, der oft in Form von Phantomzuschlägen, zum Beispiel für „Hintergrundmusik“ oder „Pfeffermühlenbenutzung“ auftritt…. In sansombrérischen Restaurants kommt der Kellner nicht selten zwischen den Gängen mit einem Handbesen, um den Tisch von Krümeln und Essensresten zu reinigen. Dies geschieht nicht nur aus Höflichkeit, die eingesammelten Reste bilden für gewöhnlich das Essen des Küchenpersonals.“

Fazit

Eine witzige Idee, gut verpackt und mit vielen Insiderinformationen – natürlich oft übertrieben – gespickt. San Sombréro steht stellvertretend für viele süd- und mittelamerikanische Länder und jeder, der schon einmal in eines dieser Länder gereist ist, wird zahlreiche Anekdoten finden, die er in der ein oder anderen Form auch selbst schon erlebt hat! Ein schönes Buch, um immer mal wieder drin herumzustöbern!

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