ZURÜCK IN DEN SPHÄREN ZWISCHEN GIOVANNI ZARELLA UND WACKEN!
Die Band:
Der in Flensburg ansässige Musikproduzent Hartmut Krech hatte die Idee, Shantys mit traditionellen Volksliedern und Irish Folk zu mischen. Er lud sich die Musiker Hans-Timm Hinrichsen, Axel Stosberg, Björn Both, Andreas Fahnert und Pete Sage ins Studio ein und Santiano erlebte ihre Geburtsstunde. Ein Auftritt in der Fernsehsendung „Willkommen bei Carmen Nebel“ machte die Band bekannt.
Das Album:
Zwei Jahre nach dem etwas kantigem Konzeptalbum „Wenn die Kälte kommt“ legen die norddeutschen Musiker von Santiano ihr neues Studioalbum vor. „Doggerland“ lautet der Titel des sechsten Longplayers und meint eine Region im südlichen Teil des Nordseebeckens, die während der letzten Kaltzeit trocken lag und dadurch eine Landbrücke zwischen Großbritannien und Jütland bildete. Heute ist diese Region vom Meer bedeckt. Wie all seine Vorgänger stieg auch „Doggerland“ direkt auf Platz 1 der deutschen Charts ein.
Musikalisch bleiben Santiano ein Hybrid aus Rock, Shanty, Folk und Schlager. Traditionelle Titel wie „Bully In The Alley“ oder „Diggi Liggy Lo“ finden sich ebenso darunter, wie stimmungsvolle Schunkelsongs wie „Zu alt um jung zu sterben“ oder „Wo schläfst du heute Nacht“. Damit sind Santiano weiterhin die einzige Band in Deutschland, die sowohl in den Schlagermutationen der öffentlich-rechtlichen Sender, als auch in Wacken auf der Headlinerbühne aufspielen kann.
Und genau diese Mixtur liefert das aktuelle Album, dass immer dann richtig gut wird, wenn die Songs etwas mehr Substanz haben. „Es klingt nach Freiheit“, das umweltkritische „Blauer Planet“ oder die Ode an die Erfahrung der Alten „Seine Geschichte“ sind hier die Höhepunkte, mit dem Santiano im Prinzip nichts falsch machen und alle ihrer Hörer gut bedienen.
Trackliste:
01 – Doggerland
02 – Zu alt um jung zu sterben
03 – Es klingt nach Freiheit
04 – Bully In The Alley
05 – Blauer Planet
06 – Wenn ich dich je vergesse (Duett mit Lina Bó)
07 – angekommen
08 – Am Ende des Tages
09 – Diggy Liggy Lo
10 – Seine Geschichte
11 – Wo schläfst du heute Nacht
12 – Der Wind hat uns sein Lied erzählt
13 – Irgendwann
Fazit:
Santiano setzen auf „Doggerland“ auf die bewährte Mischung aus Rock, Folk, Shanty und leichten Schlageranleihen. Somit bleibt die Band ein genreübergreifendes Phänomen, das auf vielen Bühnen ein Zuhause hat. Insgesamt ist „Doggerland“ wieder etwas geschmeidiger als das letzte Werk, was ich persönlich schade finde.
Bewertung:
Musik: 3,5
Instrumentalisierung: 4,5
Stimmen: 4,5
Texte: 3,5
Hörspaß: 3,5