Sri Lanka. Der Strandführer

Sri Lanka. Der Strandführer: zahlreiche detaillierte Karten

Schnorcheln, Tauchen, Surfen – auf der großen Welle

In Zeiten strengerer Flugbestimmungen und allzu aufwendiger Begleitumstände, die früher noch gar nicht erfunden waren, ist ein besonders leichter Literaturbegleiter wünschenswert. So schlagen als Erstes die 320 Gramm sprichwörtlich ins Gewicht, die diesen Strandführer Srilanka sehr anwendungsfreundlich aus den Fluten tauchen lassen. Abgesehen vom Einband ist das Buch ganz in schwarz-weiß gehalten, bevor also mit schicken Hochglanzfotos vom Urlaubsort viel zu viel versprochen wird, ist doch diese frugale Art der Wissensvermittlung vorzuziehen. Vermittelt werden die üblichen Verdächtigen, also Land und Leute (inklusive Geschichte, Erdkunde, Religion, Sport etc.), Reisevorbereitungen und in diesem speziellen Falle die einzelnen Strandregionen als Herz des Buches. Erstaunlicherweise sind auch dem Hochland und den Nordprovinzen gute dreißig Seiten gewidmet, obwohl da Strand, Wellen und Gischt eher im Meditationstraum vorkommen können, aber gut, wenn wir schon mal da sind, sollten wir uns diesen geokulturellen Highlights einfach nicht verschließen.

Zu Beginn macht man erst mal ganz große Augen, denn Ralf Falbe, Journalist, Reisefreund und Mastermind des Cybertours-X-Verlages, beginnt ganz freimütig mit den Strandaktivitäten, die unter anderem von etwaigen Problemen begleitet sein könnten, in vivo gesprochen von unangenehmen Fischen. Barrakudas, Muränen, Haie, die sympathisch klingenden Steinfische (Giftstachel, der Gummiflossen durchbohrt) oder Kugelfische warten in Riff und Wasser, aber der gewisse Kick Adrenalin gehört ja dazu.

Wie überhaupt Adrenalin und das besonders juvenile Abenteuertum den Charakter dieses Führers ausmachen. Denn egal ob Unterkunft, Strandaktivitäten, Essen, Nacht- oder Kulturleben: Falbe spricht Surfdudes, Backpacker und Individualreisende an, die locker mit sich und ihrer Reise umgehen. Gucci-Taschen und Samson-Koffer können zu Hause bleiben. Erinnert also im Großen und Ganzen ein wenig an den Marktführer, der den einsamen Planten nicht mehr allzu einsam macht; nur das hier mehr Platz zwischen den Zeilen ist und alles ein wenig besser lesbarer und authentischer rüberkommt. Nur die vielen und äußerst lobenswerten Internettipps, die immer wieder hilfreich auftauchen, sind von Schriftbild und vor allen Dingen Farbgestaltung nicht leicht lesbar. Sagen wir es so: Wer ins Netz will, um dort Kleinschriftiges und Unleserliches zu dechiffrieren, wird hiermit keine Probleme haben.

Der Hauptteil des Buchs ist hauptsächlich großartig. Aufgeteilt in entsprechende Ortschaften werden die einzelnen Regionen vorgestellt. Sehr einfache, aber nahezu perfekte Karten können selbst den Blinden sofort zu Unterkunft und Nahrungsversorgung führen, dazu ein bisschen Kultur, wichtige Verkehrshinweise und Informationen zu Strand oder aber auch zu Strandgimmicks wie Drogendealern oder Pythonschlangenangebern. Ja, Falbe kennt wirklich Sir Lanka.

Fazit:

Das Buch kann mit entsprechenden Konkurrenzprodukten mithalten und hat jenen gegenüber zwei große Vorteile. Zum einen die tatsächliche Leichtigkeit, mit der man eben keinen Fehler machen kann und so das Buch überall dabei haben kann. Und dann die Authentizität, die dennoch die Standards bewahrt und jeden Reisenden sicher zu Bett, Bus und Brötchen führt.  Mit Preiseangaben, Öffnungszeiten und persönlicher Bewertung. Absolut empfehlenswerter und aufgrund der erfrischend ehrlichen Sprache ein Tor zum wahren Leben dieser bezaubernden Insel.

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