Wulf D. Wagner: Das Königsberger Schloß

Wulf D. Wagner / Heinrich Lange: Das Königsberger Schloß Eine Bau- und Kulturgeschichte Band 2 Von Friedrich dem Großen bis zur Sprengung (1740 – 1967/68) Das Schicksal seiner Sammlungen nach 1945

Das Buch ist im Jahre 2011 Von der Stadtgemeinschaft Königsberg (Pr) im Verlag Schnell & Steiner herausgegeben worden. Es ist mit 608 Seiten sehr dick geraten, was für den Verlag aus Regensburg schon sehr ungewöhnlich ist.

Inhaltsangabe

Das Schloß zu Königsberg wurde im Jahre 1255 vom Deutschen Orden gegründet. Es war die älteste Residenz des brandenburg-preußischen Staates. Bis zum Jahre 1701 war das Schloß eines der herausragenden Herrschersitze Nordosteuropas. Die zweibändige Gesamtdarstellung zeichnet die Geschichte des Schlosses von seinen Anfängen bis zu seiner Zerstörung 1967/68 umfassend und erstmals anhand neu erschlossener Textquellen und Bilddokumente als Bauwerk und Hof der preußischen Herzöge und brandenburgischen Kurfürsten nach, wie die Inhaltsangabe berichtet.

Die Besprechung des Bandes 1 wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt; an dieser Stelle soll erst einmal auf den zweiten Band eingegangen werden.

Über die Herausgeber

Die Stadtgemeinschaft Königsberg ist ein gemeinnütziger Verein, der seinen Sitz in Duisburg hat. In ihm sind ehemalige Bewohner von Königsberg, aber auch weitere interessierte Menschen zusammengeschlossen. Lorenz Grimoni ist nicht nur in der Stadtgemeinschaft, sondern auch im Museum Haus KÖnigsberg, das ein kleines Museum im Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg betreibt, sehr aktiv.

Die Buchbesprechung

Der wissenschaftliche Anspruch des Buches wird an vielen Stellen deutlich. Die vielen Anmerkungen zu jedem Kapitel, das umfangreiche Literaturverzeichnis und das lange Personenregister seien hier als Beispiele genannt. Ein umfangreicher Bildteil, sowohl in schwarzweiß wie auch in Farbe, ergänzt den Textteil. Die Informationen werden sehr sachlich und neutral vorgestellt. Mit Nostalgie, mit einem wehmütigen Rückblick, dem Schmerz um den Verlust hat das alles nichts zu tun. Ein solches Buch hätte auch ein Nachgeborener erstellen können, der das alte Königsberg nicht kennengelernt hat.

Man kann als Leser nur staunen, mit wieviel Akribie und Genauigkeit die Autoren den historischen Fakten nachgegangen sind. Auch die enorme Seitenzahl verrät, wie umfangreich die Ausführungen daher geraten sind. Es muß eine „Heidenarbeit“ bedeutet haben, all die Informationen und das Bildmaterial zusammenzutragen

Wer soll das alles lesen? Diese Frage taucht hier schnell auf. Und: Ist der interessierte, aber wissenschaftliche Laie nicht mit dem Wust an Informationen schnell und hoffnungslos überfordert? Oder wurde das Buch gezielt für Universitätsbüchereien geschrieben? Im heimischen Bücherschrank wird das Buch jedenfalls schnell vor sich hin stauben.

Das Fazit

Wissenschaftlichen Ansprüchen genügt das Buch auf jeden Fall. Der interessierte Laien sollte sich aber schon überlegen, ob sich eine solche Anschaffung für ihn lohnt.

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