„Der Ruf des Kiwis“ von Sarah Lark.
Inhalt
Die Geschichte folgt den Geschehen aus „Im Land der weißen Wolke“ und „Das Lied der Maori“. Hauptperson ist hier die 12-jährige Gloria, die Tochter der Halbmaori Kura, die mittlerweile eine berühmte Sängerin und mit ihrem Mann ständig auf Reise ist. Gloria wächst derweil bei ihrer Urgroßmutter Gwyn auf, der eine erfolgreiche Schaffarm gehört. Außerdem leben dort ihr Mann James und Glorias junger Halbonkel Jack, der auch ihr bester Freund ist. Doch eines Tages beschließt Kura, dass ihre Tochter die schönen Künste kennenlernen soll, auch wenn sie in dieser Hinsicht völlig untalentiert ist. Sie soll auf ein Internat in England. Gloria ist entsetzt. Damit ihr der Abschied nicht ganz so schwer fällt, soll sie ihre unbekümmerte und immer fröhliche Cousine Lillian begleiten. Während diese das Ganze als Abenteuer betrachtet, wird Gloria in der neuen Welt totunglücklich. Jahre später soll sie ihre Eltern dann auch noch nach Amerika begleiten. Gloria hält es nicht mehr aus und macht sich eigenständig auf den Weg zurück nach Neuseeland – eine beschwerliche Reise, auf der ungeahnte Qualen warten.
Meinung
„Der Ruf des Kiwis“ erreicht zwar nicht ganz die dramatische Unterhaltung des ersten Bandes, ist aber sehr viel überzeugender als Teil 2. Gloria als Hauptperson wird mit der Zeit etwas schwer genießbar, obgleich man ihre Wandlung nachvollziehen kann, nach den grauenvollen Dingen die sie auf ihrer verzweifelten Rückreise erleben muss, die tiefe seelische Narben hinterlässt. Überhaupt hat der letzte Band einige deprimierende Handlungen. Für den Ausgleich sorgt Lillian, die hoffnungslos romantisch ist und sich nie unterkriegen lässt. Allerdings verfällt ihre Geschichte im Laufe des Bandes etwas dem Kitsch, bzw. laufen die Dinge bei ihr schon fast zu unkompliziert.
Schade, dass einige Figuren, die man aus Teil 1 und 2 kannte und mochte, nur noch am Rande auftauchen. Nachdem man für Kura und William am Ende des 2. Bandes endlich Sympathie aufbringen konnte, geht diese hier wieder vollkommen verloren. Leider ist Helen, die ja immerhin die Geschichte in Band eins überhaupt ins Leben rief, bereits tot und wird nur noch in einem einzigen Satz erwähnt. Wieder schön in Szene gesetzt ist das Leben der Maori. Diesmal darf eine der Figuren deren Leben eine Weile lang hautnah miterleben, lernt ihren Bezug zur Natur verstehen und vergleicht die einfache doch praktische Lebensart mit der der modernen Menschen.
Fazit
Dank „Im Land der weißen Wolke“ wollte ich die Trilogie unbedingt bis zum Schluss mit verfolgen. „Der Ruf des Kiwis“ bietet gefühlvolle Unterhaltung und ein angemessenes Maß an Spannung, allerdings ist der Stil des Romans zu einem großen Teil deprimierend. Lillians Story war mir etwas zu arg süß um ein passender Kontrast dazu zu sein. Wer Band 1 mag und Band 2 gelesen hat, der sollte sich Band 3 zulegen.