ES LEBE DER PUNK!
Die Band:
Betontod wurde Anfang der 1990er Jahre in Rheinsberg gegründet und kam über die Bandnamen Extrem und Sniffin‘ Kills zu ihrem heutigen Bandnamen. Vor allem durch eine unglaubliche Livepräsenz hat sich die Gruppe in der Rockszene einen Namen gemacht. In ihrer Anfangszeit haben Oliver Meister (Gesang), Frank Vohwinkel (Gitarre), Mario Schmelz (Gitarre), Adam Dera (Bass) und Maik Feldmann (Schlagzeug) unzählige Auftritte absolviert. Höhepunkte waren dabei sicher Auftritte bei der G.O.N.D. und beim Wacken Open Air. Mit ihren letzten Alben konnten Sie sich auch in den Charts platzieren.
Das Album:
Seit einigen Jahren hat sich die Punkband aus Rheinsberg vom Geheimtipp zum echten Favoriten gemausert. Tolle Alben wie „Entschuldigung für nichts“ oder „Schwarzes Blut“ vergrößerten kontinuierlich die Fanbase. Am 17. Dezember 2016 gaben Betontod ihr 1000. Konzert. Als Location buchte man die Mitsubishi Electric Hall in Düsseldorf, die mit 3500 Zuschauern rappelvoll war.
Fast ein Jahr später bekommt man jetzt den Livemitschnitt dieses Abends. Und eins steht fest: Betontod sind live ein echtes Brett. Schon der erste Song „Keine Popsongs“ stellt das Motto des Konzertes dar. Und das nehmen die Jungs wörtlich, denn wirklich ruhige Momente sind sehr sparsam gesetzt. Im Vergleich zu anderen Punkbands sind Betontod musikalisch jedoch nicht so eindimensioniert. Immer wieder mischen sie satte Metalanleihen unter, was Songs wie „Flügel aus Stahl“ oder „Ihr könnt mich“ zusätzlich Druck verleiht.
Das Konzert bietet einen tollen Querschnitt aus dem Schaffen der Band. Und wenn Betontod natürlich längst der Nische entwachsen und auf dem besten Weg sind, eine echte Stadionrockband zu werden – hin und wieder knallt der alte Punk durch, wenn es zum Beispiel um die Aufforderung zum zügellosen Alkoholkonsum geht (Ansage zum Song „Glück auf!“). Ein echtes Highlight bei den Ansagen ist das drastische, aber absolut lobenswerte Bekenntnis gegen Nazis, dem der politischste Song des Abends folgt: „Dagegenstehen“.
Womit wir bei der Liveatmosphäre wären. Diese wurde wirklich meisterhaft eingefangen. Schon beim Opener „Keine Popsongs“ bekommt man eine Gänsehaut, wenn man das Publikum hört. Und der gut dreiminütige Chor bei „Viva Punk“ bringt gut rüber, was an diesem Abend in Düsseldorf wirklich abgegangen sein muss.
Trackliste CD 01:
01 – Intro
02 – Keine Popsongs
03 – Flügel aus Stahl
04 – Küss mich
05 – Nacht im Ghetto
06 – Generation X
07 – Alles
08 – Schwarzes Blut
09 – Feuer frei!
10 – Nebel
11 – 7 Schuss
12 – Mein letzter Tag
13 – Freiheit in Ketten
Trackliste CD 02:
01 – Kinder des Zorns
02 – Dagegenstehen
03 – Ihr könnt mich
04 – Hält mich
05 – Traum von Freiheit
06 – Glück auf!
07 – Ich nehme dich mit
08 – Freunde
09 – Viva Punk!
10 – Im Himmel
Fazit:
Betontod legen mit „1000xLive“ ein mehr als würdiges Dokument ihres Jubiläumskonzertes vor. Sicher, musikalische Feingeister werden eher die Nase rümpfen, denn Betontod gehen recht brachial ohne große Atempause zu Werke. Fest steht aber auch: Im Bereich der harten deutschsprachigen Rockmusik haben sich Betontod zu einer festen Größe entwickelt. Und das untermauern sie mit diesem Konzertmitschnitt sehr eindrucksvoll.