Sanctus von Simon Toyne
Als Bruder Samuel blutüberströmt in die Zelle geworfen wird, ist er sich klar, dass er den nächsten Morgen nicht erleben wird. Er ist entschlossen der Welt unbedingt einen Hinweis zukommen zu lassen und geht den einzigen Weg, der ihm noch bleibt. Während seine Brüder ihn in der Zitadelle suchen, steht er ganz oben unter freiem Himmel und bildet mit seinem Körper ein Tau.
Dies ist das Zeichen seines Glaubens, für das er die letzten acht Jahre in der Zitadelle in Trahpah gelebt hatte. Nach dem gestrigen Ritual stellt er das alles in Frage und ist zutiefst schockiert über das Geheimnis, das die Sancti als Sakrament bezeichnen. Da er die Zitadelle nicht lebend verlassen kann steht er hier oben, wo ihn die Fernsehbilder in die ganze Welt tragen.
Die Prophezeiung
Unerschütterlich harrt Simon stundenlang aus. Es versammeln sich immer mehr Touristen um die Zitadelle und Samuel erscheint auf Bildschirmen in der ganzen Welt. Jetzt muss er nur noch seinen letzten Schritt in Richtung Prophezeiung tun und damit gleichzeitig den ersten Schritt für seine Schwester einleiten. Er stürzt sich von der Zitadelle und segelt mit Hilfe seiner Kutte gerade soweit, dass er den Einflussbereich der Sancti verlässt, schlägt bei den Touristen auf dem Boden auf und stirbt.
Samuels Schwester Liv erfährt, dass ihr totgeglaubter Bruder bis zu seinem Freitod auf der Zitadelle noch 8 Jahre gelebt hatte und sie macht sich sofort auf den Weg um von ihm Abschied zu nehmen. Völlig ahnungslos setzt sie sich in den Flieger nach Trahpah, wodurch die Sancti, die Mala und die Polizei aus unterschiedlichen Motiven aktiv werden.
Der Abt der Sancti möchte sie, gegen den Willen seines Prälaten, in seine Gewalt bekommen, die Mala wollen genau das verhindern und die Polizei will sich nicht während der Ermittlungen mit trauernden Verwandten rumschlagen müssen.
Es beginnt ein rasanter Wettlauf zwischen Aufklärung und Verschleierung, bei dem Liv immer wieder zwischen die Fronten gerät.
Fazit
Dies ist ein sehr rasanter und spannungsgeladener Thriller, der durch seine extrem kurzen Kapitel kaum Zeit zum Luftholen lässt. Ich hatte wirklich das Gefühl mitten im Geschehen zu stehen und an den Ermittlungen Teil zu nehmen.
Obwohl es um einen Glaubensstreit geht, was ja nicht ganz neu ist, hat der Autor eine fesselnde Story entwickelt, die mit wirklich faszinierenden Überraschungen aufwartet.
Das dies eine Trilogie werden soll, hab ich erst nachher erfahren und finde, dass man dieses Buch auch wirklich alleine stehen lassen könnte, da auch das Ende für mich sehr stimmig war. Ich werde die anderen zwei Bücher aber auf jeden Fall lesen.