Frag – das Gesellschaftsspiel was viel verspricht aber dafür noch weniger hält
Die Idee des Spieles ist denkbar einfach – das digitale Geballer auf ein Spielbrett gebannt. Dabei stehen dem Spieler zwei Spielkarten oder auch Maps zur Verfügung. Sechs Spieler können höchstens teilnehmen und laut der Verpackung verspricht der Abend ausufernden Lärm und unkontrollierte Blasenentleerungen (steht zumindest auf der Verpackung). Doch das war es dann auch schon mit dem Spaß. Nach einer zähen Runde zu fünft haben wir das Spiel doch wieder in die Ecke verbannt, denn weder Spielspaß noch eine für Ego-Shooter typische Dynamik wollte aufkommen.
Spielablauf:
Die Handlungsmöglichkeiten eines Spielzuges sind recht begrenzt und erstrecken sich nur auf eine Bewegungsphase mit anschließendem auskundschaften wo man einen Gegner fraggen kann. Die Spieldynamik leidet doch arg darunter, dass man sich in endlosen Rechnereien ergeben muss um die nötige Würfelanzahl etc zu ermitteln.
Schluss eines jeden Spielzuges war es, dass der Angreifende meist die Oberhand hatte und den Verteidiger hoffnungslos niedergemacht hatte. Das ist auch schon der zentrale Kritikpunkt an diesem Spiel. Es ist doch arg unausgeglichen, dass der Angegriffene nur mit seinem Leben verteidigt und nicht mit der von ihm eingesammelten Waffe aber im Gegenzug der Angreifer mit einer ganzen Schiffladung auf den Verteidiger ballern kann.
So musste man sich nach jedem Angriff wieder an einem Spawn-Point einfinden und die ganze Choose begann erneut. Die durch den Tod des Spielers fallen gelassenen Gadgets und Waffen türmten sich zudem auf dem riesigen Spielbrett, was nebenbei die Spielgeschwindigkeit zusätzlich eingeschränkt hat, da die Wege einfach zu lang waren als das es etwas Schnelligkeit ins Spiel gebracht hätte.
Nächster Kritikpunkt ist das bereits angesprochene rechnen. Grundsätztlich ist es ja keine schlechte Idee auch beim Spielen seine grauen Zellen ein wenig anzustrengen dann doch aber bitte in einem Maße das noch verträglich ist. Höherstellige Zahlen müssen in diesem Spiel dann durch jede erdenklich Anzahl dividiert und gerundet werden um dann den „feuerreichen“ Kampf auszuwürfeln. Feuerreich ist hier zurecht in Anführungsstrichen weil Spaß macht es keinen, so dass wir auf die nötige Gewinnanzahl von Abschüssen sehnsüchtig gewartet haben, um dann endlich mit dem Spiel aufhören zu können.
Fazit
Das Spielbrett, Karten, Figuren und Würfel sind in einer guten Qualität aber auch nicht herausragend – wie das ganze Spiel. Einzig die Gadgets-Karten sind für den Spieler, der sich auch in der digitalen Sprachwelt ein wenig auskennt witzig, da man hier schon Mal auf „Wallhacks, Glitching“ etc treffen kann. Das war aber auch schon der einzige Fürspruch für dieses Spiel, denn sonst war es eine einzige Enttäuschung und ich bin froh, dass ich es nicht gekauft sondern erst Mal nur geliehen habe! Leider hat damit Pegasus-Spiele nicht wirklich einen Treffer gelandet wo sie doch sonst schon einen Riecher haben für gute Spielideen und Umsetzungen. Ich denke dabei nur an Junta!