One More Light

Inhaltsverzeichnis

LINKIN P(ARK)OP POLARISIEREN UND SPALTEN IHRE FANGEMEINDE!

Die Band:
1996 gründeten Mike Shinoda (Rap, Keyboard, Gitarre) und Brad Delson (Gitarre) in Los Angeles eine Band, die zu den Wegbereitern des Nu Metal zählt. Einem Genre, das Elemente des Rocks, des Metal, Alternative und Hip Hop in sich vereint. Komplettiert wird die Band durch David Farell (Bass), Rob Bourdon (Schlagzeug), Joseph Hahn (DJ) und vor allem durch Sänger Chester Bennington. Bereits mit ihrem ersten Album „Hybrid Theory“ gelang ihnen der internationale Durchbruch. Durch hohe Chartplatzierungen und zahlreiche Musikpreise entwickelt sich Linkin Park, der Name ist auf den Lincoln Park in Santa Monica zurückzuführen, zu einer der bekanntesten und erfolgreichsten Bands der Gegenwart.

Das Album:
Die Band aus Los Angeles kann ohne Übertreibung als wegweisend bezeichnet werden. Mit hören ersten beiden Alben begründeten sie das Genre Nu Metal mit. Zuletzt spielten sie immer wieder mit elektronischen Beats, was insbesondere auf dem Album „A Thousand Suns“ viele Fans verschreckte. Zuletzt ging es 2014 mit „The Hunting Party“ wieder in eine härtere Richtung.

Drei Jahre sind seitdem vergangen. Drei Jahre, in denen die Fangemeinde auf das neue Album wartete. Vor einigen Wochen gab es mit „Heavy“ dann den ersten Vorboten, bei dem sich viele Fans verwundert die Augen gerieben und die Ohren aufgestellt haben. Das sollen Linkin Park sein? Der Song ist eine Radiopopnummer mit eingängiger Melodie und den tollen Stimmen von Chester Bennigton und Gastsängerin Kiiara, hat aber mit der bisherigen Musik von Linkin Park nicht mehr viel zu tun. So sahen viele Fans dem Album mit gemischten Gefühlen entgegen.

Jetzt ist „One More Light“ da und verpasst jedem Fan, der harte Rocktöne und kreischende Stimme von Chester Bennigton erwartet, eine schallende Ohrfeige. Statt harter Riffs gibt es charttaugliche Melodien, die auch von Helene Fischer stammen könnten, statt knallharter Lyrics, die Chester Bennigton oft hinrotzt, gibt es hier sehr gefällige Harmonien. Würde man nicht wissen, dass es sich hier um Linkin Park handelt, würde man eher an Justin Bieber oder die Backstreet Boys denken.

Trotzdem muss ich eingestehen, dass „One More Light“ als Album funktioniert und es durchaus als Album von Linkin Park zu erkennen ist. Bereits das sehr erfolgreiche „Minutes To Midnight“ hatte solche poppigen Momente, die Linkin Park hier bis zum Exzess steigern. Doch man muss neidvoll anerkennen, dass die Songs allesamt gar nicht schlecht sind. Sicher, die Musiker aus Los Angeles bewegen sich hier auf einem Parkett, auf dem sie beliebiger und austauschbarer klingen. Andererseits führen sie ihrem eigenen Bandkatalog einen starken Kontrastpunkt hinzu, sodass man Linkin Park kaum Stagnation vorwerfen kann. Der quantitative Output ist hingegen nicht gerade üppig. Zehn Songs und gerade mal 35 Minuten Laufzeit ist alles andere als opulent.

Trackliste:
01 – Nobody Can Save Me
02 – Good Goodbye (feat. Pusha T & Stormzy)
03 – Talking O Myself
04 – Battle Symphony
05 – Invisible
06 – Heavy (feat. Kiiara)
07 – Sorry For Now
08 – Halfway Right
09 – One More Light
10 – Sharp Edges

Fazit:
Betrachtet man Fanforen und andere Rezensionsplattformen, sieht man, dass „One More Light“ polarisiert und die Fangemeinde spaltet. Sicher ist das nicht der Sound, der Linkin Park bekannt gemacht hat. Es ist aber das Album, auf das sie gerade Lust hatten. Auch wenn es anders klingt und sicher das bisher schwächste Werk ist, konnte ich fast allen Songs etwas abgewinnen. Und seien wir doch mal ehrlich: Es handelt sich hier nur um Musik, die letztlich unterhalten will und soll. Und das macht das Album ganz gut.

 

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