DER ZWANGHAFTE VERSUCH COLDPLAY ZU KOPIEREN!
Der Band:
2007 sorgten Marcus Mumford (Gesang, Gitarre, Schlagzeug), Winston Marshall (Banjo), Ben Lovett (Keyboard) und Ted Dwane (Kontrabass) für so viel Wirbel in der britischen Folkszene, dass sie beim Glastonbury Festival auftreten dürften. Im Oktober 2009 erschien ihr Debütalbum „Sigh No More“, dass sich zu einem echten Dauerbrenner in den Charts entwickelte. Mit dem grammyprämierten zweiten Album „Babel“ kam dann der globale Erfolg. Im Oktober 2012 waren Mumford & Sons mit sechs Songs in den Billboard-Charts vertreten und stellten den Rekord der Beatles aus dem Jahr 1964 ein.
Das Album:
Als Mumford & Sons 2009 die internationale Bühne betraten, waren sie eine echte Sensation. Keine andere Band brachte den Folk so zurück in die moderne Pop- und Rockmusik, wie die vier Briten. Mit dem letzten Werk „Wilder Mind“ gab es dann eine Stilrichtung, hin zum großen Mainstream-Rock. Es schien, als habe man sich die Kollegen von Coldplay zum Vorbild genommen. Allerdings war das Album, trotz schwächerer Verkaufszahlen richtig gut.
Gespannt war man daher, welchen Weg Mumford & Sons jetzt einschlagen würden. Zusammen mit Paul Epworth, der unter anderem mit Adele gearbeitet hat, ging es ins Studio. Der Werbetext verspricht viele Schattierungen, Farbtöne und Texturen. Nach mehrfachem Hören von „Delta“ muss ich sagen, dass der Verfasser dieser Worte wohl ein anderes Album zur Verfügung haben musste. Denn eines hat „Delta“ nicht: Vielfalt.
Marcus Mumford und seine Männer gehen den Weg, den sie mit ihrem letzten Longplayer eingeschlagen haben, konsequent weiter. Wahrscheinlich mit dem Gedanken, auch so einen Megaerfolg zu haben, wie Coldplay mit ihrem Werk „A Head Full Of Dreams“ und der dazugehörigen Stadiontour. Und tatsächlich lassen die ersten beiden Songs noch gut anhören. Doch was folgt, ist die immer gleiche Melodie und die immer gleiche Tonlage von Marcus Mumford. Eingebettet ist das in einen wahrlich gruseligen Mainstream-Sound, der im Fall von „Delta“ so gar nicht zünden will. Wo Coldplay (fast) alles richtig gemacht haben, erleidet dieses Album Schiffbruch. Zumal man die Folk-Elemente endgültig aus dem Sound der Band verdammt hat. Und genau das war ja das Alleinstellungsmerkmal von Mumford & Sons.
Trackliste:
01 – 42
02 – Guiding Light
03 – Woman
04 – Beloved
05 – The Wild
06 – October Skies
07 – Slip Away
08 – Rose Of Sharon
09 – Picture You
10 – Darkness Visible
11 – If I Say
12 – Wild Heart
13 – Forever
14 – Delta
Fazit:
Ein Satz mit X, das war wohl nix. Mumford & Sons legen mit „Delta“ ein vollkommen uninspiriertes, fast seelenloses Werk vor. Statt stadiongroßen Euphorie-Momenten, wie es der Werbeflyer uns glauben machen will, kommen hier ganz und gar austauschbare und langweile Mainstreammelodien. Nicht ein Song zündet wirklich, so dass ich dieses Album gleich wieder aus meiner Playlist entfernt habe.