DIE POP-IKONE ERFINDET SICH WIEDER EINMAL NEU!
Die Sängerin:
Mit über 300 Millionen verkaufter Tonträger ist Madonna Louise Veronica Ciccone die kommerziell erfolgreichste Sängerin aller Zeiten. Mit der Single „Holiday“ ging 1983 ihr Stern auf. Zum internationalen Star wurde sie ein Jahr später mit dem von Nile Rodgers produzierten Album „Like A Virgin“, dessen Titelsong kontroverse Diskussionen in den USA auslöste. Immer wieder provozierte Madonna mit religiösen oder sexuellen Titeln wie „Like A Prayer“ oder „Erotica“. Ihren Sound änderte sie im Verlauf ihrer Karriere mehrfach sehr erfolgreich. Mit dem britischen Produzenten William Orbit nahm sie 1998 das später auch mit einem Grammy ausgezeichnete Album „Ray Of Light“ auf. Auch auf der Kinoleinwand konnte Madonna große Erfolge feiern. Für ihre Rolle der Evita Perón erhielt sie 1997 den Golden Globe. 2003 überraschte sie die Öffentlichkeit, als mit „Die englischen Rosen“ ihr erstes Kinderbuch veröffentlicht wurde, dem bisher vier weitere Titel gefolgt sind.
Das Album:
Was kann man von dem neuen Album einer Künstlerin erwarten, die in ihrer beispiellosen Karriere alles erreicht hat? Wenn Madonna in ihrer bisherigen Karriere eins nicht gemacht hat, dann war es den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Immer wieder hat sie sich aktuellen Trends und Musikrichtungen geöffnet und sich dabei jedes Mal neu erfunden.
Für Ihr 13. Studioalbum hat sich Madonna eine Vielzahl namenhafter Produzenten ins Studio geholt: Avicii, Diplo, Kanye West, Ryan Tedder, DJ Dahi, Ariel Rechtshaid und nicht zuletzt Madonna selbst legten Hand an ihr neues Studiowerk, das im Vorfeld als neues Meisterwerk von Frau Ciccone gepriesen wurde.
Einen ersten Eindruck von „Rebel Heart“ bekam man bei den diesjährigen Grammy- und BRIT Awards Verleihungen, wo Madonna mit der houselastigen Single „Living For Love“ einen interessanten Vorboten auf das Album ablieferte.
Den positiven Gesamteindruck, den die Single macht, kann das Album bestätigen, auch wenn Madonna 2015 musikalisch nicht mehr viel mit der Madonna aus den 80er Jahren zu tun hat. Im Gegenteil. Madonna 3.0 liefert einen wuchtigen, von elektronischen Beats geprägten Sound ab, der den einen oder anderen Hörer sicher etwas verstören wird. Auch ich hätte mir ein wenig mehr echte Musik statt computergesteuerter Sequenzen gewünscht. Trotzdem bekommt der Hörer ein wirklich sattes Album präsentiert: Hip Hop mit Mike Tyson als Gast („Iconic“) gehören ebenso dazu wie Weltmusik („Body Shop“) oder Balladen („Wash All Over Me“). Auch mit ihrem Image als Sex-Ikone spielt die mittlerweile 56-jährige, der man das Alter nicht ansieht, sehr gekonnt („S.E.X.“).
Mit „Devil Pray, „Ghosttown“ und „Joan Of Arc“ liefert Madonna dann auch die besten Songs seit Ray-of-Light-Zeiten ab. Dabei stellt sie eindrucksvoll unter Beweis, dass man auch nach über 30 Jahren im Showgeschäft noch innovativ sein kann, ohne ein Plagiat seiner selbst zu werden.
Trackliste CD 1:
01 – Living For Love
02 – Devil Pray
03 – Ghosttown
04 – Unapolgetic Bitch
05 – Illuminati
06 – Bitch, I’m Madonna
07 – Hold Tight
08 – Joan Of Arc
09 – Iconic
10 – Heartbreakcity
11 – Body Shop
12 – Holy Water
13- Inside Out
14 – Wash All Over Me
15 – Best Night
16 – Veni Vedi Vici
17 – S.E.X.
18 – Messiah
19 – Rebel Heart
Trackliste CD 2:
01 – Beautiful Scars
02 – Borrowed Time
03 – Addicted
04 – Graffiti Heart
05 – Living For Love (Paulo & Jackinsky Full Vocal Mix)
06 – Living For Love (Funk Generation & H3drush Dub)
Fazit:
Madonna hat mit ihrer Musik oft polarisiert. Dies wird auch ihr neues Album machen. Fest aber steht, das „Rebel Heart“ ein sehr hörenswertes Werk ist, auf dem sich die Pop-Ikone wieder einmal neu erfindet. Mit Titeln wie „Devil Pray“ oder „Ghosttown“ stellt sie dabei eindrucksvoll unter Beweis, dass sie auch mit Mitte fünfzig noch locker mit den jungen Dingern mithalten kann.